Liebe Leserinnen und liebe Leser, willkommen im neuen Jahr 2021 und zu unserem RehaTechnik Newsletter. In diesem Newsletter lesen Sie über die neuen Funktionen, die die 2021er-Updates der Programme JAWS, ZoomText und Fusion Ende des vergangenen Jahres mit sich gebracht haben. Der informative Artikel wurde exklusiv für uns von Roxana Fischer geschrieben, die nach Ihrer Ausbildung zum Bachelor of Science IT- und Softwaresysteme bei uns nun das Team von Freedom Scientific als weitere Entwicklerin der Software unterstützt. 2020 haben wir aus verschiedenen Gründen leider nicht so viele Newsletter veröffentlichen können. Dies werden wir in diesem Jahr wieder beheben, ansonsten haben wir den Aufbau unseres Newsletters leicht angepasst und hoffen Sie finden hieran Freude. Über Ihre Rückmeldungen hierzu würden wir uns wie immer sehr freuen. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen. Für noch mehr Informationen rund um Papenmeier folgen Sie uns auf Facebook.
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Neue Funktionen in JAWS, ZoomText und Fusion 2021Roxana Fischer arbeitet als UX Research Analyst bei Vispero, Freedom Scientific und unterstützt das Entwicklerteam bei der Weiterentwicklung des Screenreaders JAWS, der Vergrößerungssoftware ZoomText und Fusion. Als ehemalige Sotwareentwicklerin und Trainerin der Firma Papenmeier kennt sie Anforderungen der Nutzer dieser Programme nur zu gut. Im Newsletterteil Papenmeier intern erfahren Sie mehr über Roxana und ihren Weg von Papenmeier zu Vispero. JAWS, ZoomText und Fusion 2021 sind seit November 2020 verfügbar. In diesem Newsletter stellt sie Ihnen drei der neuen Features vor. Roxana Fischer: Bildschirmtexterkennung (OCR) direkt in Word
Mit der Bildschirmtexterkennung, engl.: Optical Character Recognition, kurz: OCR, in JAWS und Fusion kann ein nicht maschinenlesbares PDF-Dokument in wenigen Schritten ausgelesen und bearbeitet werden. Mit der Bildschirmtexterkennung können Sie auf Bilder zugreifen, die Text enthalten und diese Informationen in der Ergebnisanzeige anzeigen. Des Weiteren unterstützen Fusion und JAWS 2021 das direkte Öffnen eines gescannten Textes in Word. Dadurch werden Ihnen die Schritte des Kopierens, Öffnen eines neuen Word Dokuments und das Einfügen in dieses erspart. OCR direkt in Word kann entweder über das Kontextmenu einer ausgewählten PDF-Datei oder mit dem Befehl EINFÜGEN+LEERTASTE, O gefolgt von R vom Desktop oder dem Datei-Explorer gestartet werden. Zudem befindet sich am Ende einer gescannten und im Ergebnisbetrachter angezeigten Datei ein Link: „Öffnen in Word“, der das angezeigte Ergebnis ebenfalls in ein neues Word Dokument überträgt. Hierzu ein Beispiel: Eine Freundin hat Ihnen ein Rezept eines Himbeerkuchens als eingescanntes Bild zugesendet. Sie wollen die Himbeeren im Rezept durch Erdbeeren ersetzen und das neue Rezept weiterleiten. Dazu öffnen Sie die übersendete PDF-Datei und starten mit Einfügen+Leertaste, O gefolgt von D den OCR-Prozess für das Dokument. Daraufhin wird der Text des Rezeptes im Ergebnisbetrachter geöffnet. Mit Strg+Ende springen Sie an das Ende des Textes und finden dort den Link: „Öffnen in Word“. Aktivieren Sie diesen mit der Leertaste und der Text wird in einem neuen Word Dokument angezeigt. Nun tauschen Sie komfortabel die Himbeeren gegen Erdbeeren aus und schicken Ihr Rezept an alle Erdbeer-Fans weiter. Für weitere Informationen zur generellen Verwendung der Bildschirmtexterkennung drücken Sie EINFÜGEN+LEERTASTE, O gefolgt vom FRAGEZEICHEN oder lesen Sie das Thema Bildschirmtexterkennung in der JAWS Hilfe.
Sprechendes Bild
Die Funktion Sprechendes Bild, engl. Picture Smart, ermöglicht Ihnen, ein Foto auszuwählen und dieses für eine Analyse des Inhaltes zu übertragen. Eine Beschreibung des Bildes wird dann im Ergebnisbetrachter angezeigt. Mit dieser Funktion können Sie Informationen über ein Bild erhalten, selbst wenn kein aussagekräftiger Alternativtext hinterlegt ist. Ist es schonmal vorgekommen, dass Ihnen in Facebook ein Post eines Freundes angezeigt wird, dessen Beschreibung nicht aussagekräftig ist? Der Textteil des Posts sagt lediglich: „Dem stimme ich voll zu“, zudem ist ein Foto dem Beitrag beigefügt. Allerdings ist auch der alternative Text wenig aussagekräftig. Um nun weitere Informationen über das Bild erhalten zu können, fokussieren Sie das Bild und drücken Sie EINFÜGEN+LEERTASTE, P gefolgt von C. Daraufhin wird eine Beschreibung des Bildes erstellt und Ihnen angezeigt. Die generierte Beschreibung gibt Aufschluss darüber, dass das Bild einen Erdbeerkuchen zeigt und den Text: „Erdbeerkuchen ist der beste Kuchen“ beinhaltet. Die erhaltene Beschreibung kann sowohl Objekte in einem Bild beinhalten als auch bekannte Marken oder die Anzahl der Gesichter und Bildtexte. Um das sprechende Bild zu nutzen, drücken Sie EINFÜGEN+LEERTASTE, P gefolgt von C, um eine Beschreibung des aktuellen Steuerelements zu erhalten. Wenn Sie JAWS oder Fusion in Deutsch oder einer anderen Sprache als Englisch nutzen und Sie aktivieren die Funktion sprechendes Bild, setzen JAWS und Fusion eine maschinelle Übersetzung ein, um die Beschreibungen anzuzeigen. Dies bedeutet, dass die Analyse des Bildes zunächst in Englisch stattfindet und die erhaltenen englischen Begriffe anschließend ins Deutsche übersetzt werden. Bei diesem Prozess sind Übersetzungsfehler nicht auszuschließen. Bevorzugen Sie das englische Originalergebnis können Sie in der Einstellungsverwaltung die Sprache für Sprechendes Bild auf Englisch umstellen. Die Sprache lässt sich in Standard (Alle Anwendungen) unter Bildschirmtexterkennung < Sprache für Sprechendes Bild umstellen. Bitte beachten Sie, dass die Funktion sprechendes Bild, insbesondere die maschinelle Übersetzung für andere Sprachen, noch experimentell sind und es zu Übersetzungsproblemen kommen kann. Die Ergebnisse werden sich verbessern, wenn wir diese Funktionalität weiter verfeinern.
Standardmäßig werden die Bilder für die Analyse an Microsoft übermittelt. Die Ergebnisanzeige enthält jedoch einen Link "Weitere Ergebnisse", der das Bild nochmal an zusätzliche Dienste zur Analyse übermittelt und eine aktualisierte Beschreibung anzeigt. Sie können auch die Umschalttaste zu einem der Befehle hinzufügen, um direkt mehrere Dienste zur Analyse zu verwenden.
Sprachassistent
Der neue Sprachassistent bietet eine Möglichkeit, mit JAWS, ZoomText und Fusion in Windows 10 über Sprachbefehle zu interagieren. Bitten Sie ihn, Ihnen bei verschiedenen Funktionen zu helfen. Eine Aktion kann durch verschiedene Formulierungen ausgeführt werden, anstatt nur durch einen einzigen vordefinierten Sprachbefehl. Um zum Beispiel die JAWS Einstellungsverwaltung zu starten, könnten Sie "Hey Sharky Einstellungsverwaltung" oder "Hey Sharky Einstellungen ändern" sagen. In ZoomText können sie mit „Hey Zoomy aktiviere die Farbenverstärkung“ oder „Hey Zoomy, invertiere die Farben“ die Farbverstärkung aktivieren. Im Gegensatz zu Tastenkombinationen, die schwer zu merken sind, sind natürliche Sprachbefehle eine einfachere Möglichkeit, mit JAWS zu interagieren. Die Verwendung der Spracheingabe zur Steuerung von JAWS kann auch Benutzern mit bestimmten Einschränkungen zugutekommen, die sie daran hindern, eine Tastatur effektiv zu verwenden. Der Sprachassistent verwendet das interne Mikrofon Ihres Computers oder Sie können über ein externes Mikrofon oder Headset mit ihm sprechen. Um dem Sprachassistenten mitzuteilen, dass er auf einen bestimmten Befehl hören soll, kann das Aktivierungswort „Hey Sharky“ für JAWS und „Hey Zoomy“ für ZoomText verwendet werden. Sprechen Sie dieses Wort gefolgt von einem bestimmten Sprachbefehl, wie z.B. "Hey Sharky, liste Links", „Hey Zoomy, starte AppReader“ Hinweis: Das Aktivierungswort ist nicht verfügbar, wenn Sie ein Bluetooth Mikrofon verwenden. In diesem Fall müssen Sie eine Tastenkombination verwenden, bevor Sie den Sprachbefehl sprechen.
Wenn der Sprachassistent anfängt auf einen Sprachbefehl zu hören, dann wird ein kurzer Hinweiston abgespielt und ein visueller Hinweis wird auf dem Monitor eingeblendet. Nach dem Hören eines Sprachbefehls wird ein weiterer Hinweiston abgespielt bis der Befehl umgesetzt wird. Nach dem Verarbeiten wird das visuelle Hinweissymbol entfernt, ein anderer kurzer Hinweiston wird abgespielt und die gewünschte Aktion wird ausgeführt. Wenn der Sprachassistent nichts hört, wird die Meldung "Ich konnte leider nichts hören" gesprochen. Wenn der Sprachassistent nichts versteht oder der Sprachbefehl nicht unterstützt wird, wird die Meldung "Ich habe Sie leider nicht verstanden" gesprochen. Hinweis: Da die gesamte Verarbeitung der Spracherkennung über das Internet mithilfe von Microsoft Services in der Cloud erfolgt, kann es je nach Internetverbindung zu einer leichten Verzögerung kommen. Seien Sie geduldig und experimentieren Sie mit verschiedenen Befehlen. Dies ist eine neue Technologie, diese wird unseren Softwareprodukten hinzugefügt und Sie wird sich im Laufe der Zeit weiterentwickeln. Wir freuen uns über Ihre Vorschläge und Ihr Rückmeldungen. JAWS - Hey SharkyUm den Sprachassistenten zu deaktivieren oder um andere Optionen zu ändern, wie etwa ob JAWS auf das Aktivierungswort wartet oder um die Hinweistöne auszuschalten, öffnen Sie das JAWS Menü Hilfsprogramme, erweitern Sie das Untermenü Sprachassistent und wählen Sie dann Einstellungen aus. Sie können auch zweimal schnell EINFÜGEN+ALT+LEERTASTE drücken, um das Aktivierungswort sofort ein- bzw. auszuschalten. Wenn das Aktivierungswort ausgeschaltet ist, dann müssen Sie immer erst EINFÜGEN+ALT+LEERTASTE drücken, um JAWS mitzuteilen, dass JAWS jetzt auf einen Befehl hören soll. Um mehr zu erfahren und zum Lesen der kompletten Liste der Sprachbefehle, sagen Sie "Hey Sharky, Hilfe". Sie können auch das JAWS Menü und dort den Eintrag Hilfsprogramme öffnen, das Untermenü Sprachassistent erweitern und „Zum Einstieg“ auswählen. Die nachstehenden Befehle sind Beispiele zu den unterstützten Sprachbefehlen zum Ausführen von verschiedenen Aktionen. Versuchen Sie auch Ihre eigenen Variationen dieser Befehle. Erinnern Sie sich daran, vor jedem Befehl "Hey Sharky" zu sagen, um das Hören des Befehls zu aktivieren. Allgemeine Sprachbefehle
Sprachbefehle für Webseiten
Zusätzlich exisiteren JAWS Sprachbefehle für das Navigieren in Word und Outlook. Die komplette Liste der Sprachbefehle kann mit „Hey Sharky, Hilfe“ aufgerufen werden. In ZoomText und Fusion – „Hey Zoomy“Um den Sprachassistenten zu deaktivieren oder um andere Optionen zu ändern, wie etwa ob ZoomText oder Fusion auf das Aktivierungswort wartet oder um die Hinweistöne auszuschalten, öffnen Sie die Einstellungen des Sprachassistentens. Diese Einstellungen werden über den geteilten Schalter des Sprachassistenten aufgerufen und eingestellt, den Sie auf der Registerkarte Werkzeuge finden. Der untere Bereich des Schalters öffnet die Einstellungen des Sprachassistenten. Um mehr zu erfahren und zum Lesen einer Liste der Sprachbefehle für bestimmte ZoomText Aktionen, sagen Sie "Hey Zoomy, Hilfe". Sie können auch im Untermenü des Schalters Sprachassistent den Menupunkt „Zum Einstieg“ auswählen. Die nachstehenden Befehle sind Beispiele zu den unterstützten Sprachbefehlen zum Ausführen von verschiedenen Aktionen. Versuchen Sie auch gerne Ihre eigenen Variationen dieser Befehle. Erinnern Sie sich daran, vor jedem Befehl "Hey Zoomy" zu sagen, um das Hören des Befehls zu aktivieren.
Weitere InformationenFür weitere Informationen, Tipps und Tricks, oder für die Vereinbarung einer individuellen Schulung, kontaktieren Sie uns gerne unter Tel.: +49 2304 946 0 |
Papenmeier intern
Die Ausbildung von Mitarbeitern ist für Firmen in der heutigen Zeit eine langfristige aber auch effiziente Investition, um dem allgemeinen Fachkräftemangel vorzubeugen. Bei Papenmeier ist uns diese Form der Fachkräfteentwicklung besonders wichtig, da neben den rein fachlichen Qualifikationen auch soziale und empathische Fähigkeiten unerlässlich sind. Eine unserer ehemaligen studentischen Auszubildenden, Roxana Fischer, war lange als IT-Trainerin im Außendienst für uns tätig und ist nun zum Softwarehersteller Vispero gewechselt. Als ehemalige Papenmeier Mitarbeiterin weiß sie genau um die Anforderungen, die die Nutzer der Softwareprogramme JAWS, ZoomText und Fusion haben und entwickelt nun als Teil des Entwicklerteams die Programme im Sinne der Nutzer weiter. Wir haben sie zu Ihren Erfahrungen und ihrer neuen Position befragt. Viel Spaß beim Lesen ihres Interviews. Wie lautete Deine Berufsbezeichnung und welche Positionen hast Du bei Papenmeier durchlaufen?
Roxana: Ich war Medizinprodukteberaterin und Softwareentwicklerin, intern wurde die Position als IT-Dienstleisterin bezeichnet. Als IT-Dienstleisterin arbeiteten wir eng mit dem Kunden zusammen, um den Arbeitsplatz nach individuellen Wünschen und Bedürfnissen einzurichten. Dies umfassten die Installation und Aufbau der Hilfsmittel, aber auch persönliche Schulungen und softwareseitige Anpassungen. 2013 begann ich, direkt nach dem Abitur, meine Ausbildung bei Papenmeier. Zugleich startete ich mein duales Studium am IT-Center Dortmund. Zu Beginn war ich überwiegend in der Softwareentwicklung der Reha-Abteilung tätig. Nach intensiven Schulungen der Produkte und einigen Kundenbesuchen, zusammen mit erfahreneren Kollegen, führte ich anschließend eigene Auslieferungen, Installationen und Schulungen durch. Kurz danach folgte auch das Erlernen der Programmierung des Screenreaders JAWS. Das Schreiben von kundenspezifischen Screenreader-Anpassungen, die es Benutzern ermöglichen, mit einer zuvor unzugänglichen Software zu interagieren, faszinierte mich auf Anhieb. Häufig kommen blinde Anwender mit Software in Berührung, die ohne die Berücksichtigung von Aspekten der Barrierefreiheit entwickelt wurde. Ich denke, viele Softwareentwickler und Manager von kleineren Softwareprodukten realisieren häufig nicht, dass ihre Software gegebenenfalls von dieser Zielgruppe verwendet wird und vernachlässigen deshalb die Barrierefreiheit. Dies führt dazu, dass blinde Anwender an ihrem Arbeitsplatz auf Software stoßen, die für sie unmöglich ist zu bedienen oder die benötigten Daten auszulesen ist. JAWS kann in vielen Situationen dem blinden Anwender trotzdem dabei helfen die benötigten Informationen auszulesen. Kommt es vor, dass JAWS keine ausreichende Unterstützung für eine spezielle unternehmensinterne Software von Haus aus bereithält, kann JAWS um programmierte Skripte erweitert werden. Diese Erweiterungsmöglichkeit hat es vielen Kunden erlaubt, dennoch Zugang zu ihrer Arbeitssoftware zu erhalten. Die Anpassungen werden individuell auf den Kunden und seinen Aufgabenbereich abgestimmt. Dabei wird auch das Bedienkonzept gemeinsam mit dem Kunden entwickelt. Für den Kunden bedeutete dies, dass er mit der Software anschließend interagieren und so seine Aufgaben erledigen kann. Wichtig ist mir, zum einen der enge Kontakt zu den Kunden, zum anderen liebe ich die Herausforderung, ein erstelltes Designkonzept umzusetzen. Ich war somit gewissermaßen das Bindeglied zwischen dem Anwender und der Software. Die Arbeit bei Papenmeier und die damit verbundenen Eindrücke sollten meinen späteren Berufsweg prägen. Warum der Wechsel?Roxana: Im Jahr 2018 habe ich meinen Bachelor of Science in Informatik abgeschlossen. Allerdings hatte ich das Bestreben, mein Studium fortzusetzen und habe mich nach einem Studienfach umgesehen, das sich eingehender mit der Interaktion zwischen verschiedenen Anwendern und Softwareprodukten auseinandersetzt. Ich wollte mein Wissen in dieser Richtung weiter vorantreiben, mit dem Ziel, Softwarekonzepte zu erstellen, die den Bedürfnissen der Anwender entsprechen. Es folgte somit das englischsprachige Vollzeitstudium in Human-Computer-Interaction an der Universität Siegen. Damit ich mich ganz dem Studium zuwenden konnte, entschied ich mich, Papenmeier für das Studium zu verlassen. Wie kamst du dann vom bergigen Siegen ins sonnige Florida zu Vispero?Roxana: Wie bereits erwähnt haben mich die JAWS Anpassungen und der Screenreader JAWS von Anfang an begeistert. Zudem nimmt ein Screenreader-Benutzer ein Programm unterschiedlich wahr als ein sehender Kollege. Statt der visuellen Darstellung wird der Text auf der Braillezeile oder per Sprachausgabe vermittelt. Außerdem erfolgt die Navigation am Computer hauptsächlich über die Tastatur, die Maus findet keine Verwendung. Allerdings werden die meisten Programme für die visuelle Wahrnehmung und der Navigation über die Maus gestaltet. Für mich sind die vielfältigen Bedürfnisse einzelner Anwendergruppen wichtige Aspekte, die bei der Entwicklung von Programmen berücksichtigt werden müssen. Nicht alle Anwender nehmen ein Produkt auf die gleiche Art und Weise wahr und auch die Bedienung ist vielseitig. Ein Grund für meinen Entschluss war, dass ich mich während und nach dem Studium in Human-Computer-Interaction weiter der Barrierefreiheit gewidmet habe. Nach vier Jahren 1-zu-1-Kundenbetreuung bei Papenmeier wollte ich meine Erfahrungen nutzen, um das Team der JAWS und ZoomText Softwareentwicklung zu unterstützen und zusammen diese Technologie weiterzuentwickeln. Zum Ende meines Studiums bewarb ich mich daraufhin für ein Praktikum bei Vispero, das sich zu meinem späteren Job als UX Research Analyst entwickelte. Welche grundsätzlichen Aufgaben erfüllst Du in Deiner Position?Roxana: In meiner Abteilung werden die Updates für die Produkte der Fusion Suite entwickelt, sprich die kontinuierliche Weiterentwicklung von JAWS, ZoomText und Fusion. In meinem Team werden neue Features der Software entworfen. Neue Features durchlaufen mehrere Phasen, bevor sie schließlich in das Produkt integriert werden. Zunächst entwickeln wir ein Konzept für ein neues Feature, entwerfen Konzepte und Prototypen, evaluieren die Zwischenergebnisse mit einzelnen Anwendern, bevor es zur Implementierung in die Fusion Suite kommt. Meine Aufgaben hängen von der aktuellen Phase des Projekts ab. Grundsätzlich arbeite ich eng mit den Stakeholdern, den Softwareentwicklern sowie mit den tatsächlichen Anwendern zusammen. Meine Hauptaufgaben sind das Recherchieren, Definieren, Entwerfen von Prototypen und Evaluieren eines Produktfeatures. Wie sieht Dein (Corona)Arbeitsalltag aus?Roxana: Wie bei vielen anderen auch hat die Covid-19-Pandemie meinen Arbeitsalltag verändert. Anfang 2020 arbeitete ich von unserem Hauptsitz in Florida aus. Als die meisten meiner Arbeitskollegen ins Homeoffice gingen, entschied ich mich, zunächst nach Deutschland zurückzukehren und anschließend von unserer Europazentrale in Barendrecht in den Niederlanden aus zu arbeiten. Allerdings ist derzeit auch in den Niederlanden Home-Office an der Tagesordnung. Daher besteht mein Tag aus Arbeit am Computer und Online-Meetings vom heimischen Schreibtisch aus. Was treibt Dich täglich an?Roxana: Es ist besonders motivierend, zu sehen, wie sich ein Konzept von einer ersten Idee zu einem tatsächlichen Feature entwickelt. Die tägliche Arbeit mit dem Team und das Feedback der Kunden, wenn wir ihnen ein neues Feature präsentieren, sind dabei meine Highlights. Zu sehen, wie ein neues Feature dem Kunden ermöglicht, seine Aufgabe einfacher, schneller oder komfortabler zu erledigen, ist sehr erfüllend. Zu wissen, dass wir als Team etwas erschaffen, das vielen Anwendern helfen wird, ist eine starke Motivationsquelle. Gab es schon besondere Momente während Ihrer Zeit bei Vispero?Roxana: Es gab eine Reihe von besonderen Momenten. Einer der schönsten Momente war für mich die Evaluierung des Sprachassistenten in JAWS und ZoomText. Der Sprachassistent ist das erste Projekt, in dem ich bei Vispero tätig war. Im Rahmen meines Studiums hatte ich bereits die Gelegenheit, eine App für den Google-Sprachassistenten zu entwickeln. In diesem Kurs erlernten wir die grundlegenden Designkonzepte und Richtlinien für die Gestaltung der Sprachinteraktion. Dieses Wissen konnte ich bei der Entwicklung des Sprachassistenten in JAWS und ZoomText weitergeben und ausbauen. In unserem Team haben wir uns intensiv mit den neuen Technologien, die für den Sprachassistenten benötigt werden, auseinandergesetzt und ausgearbeitet, wie wir die Interaktion effektiv in den Hilfsmittelprodukten umsetzen können. Von der ersten Konzeptidee bis zu einer ersten Version von Zoomy und Sharky zum Testen mit Anwendern dauerte es mehrere Monate. So war es für mich etwas ganz Besonderes, dieses Feature mit meinen Teamkollegen und einzelnen Anwendern zu testen. Dabei konnte ich die Reaktionen der Kunden erleben und beobachten, wie diese mit dem Sprachassistenten interagieren. |
20-jähriges Dienstjubiläum
In diesem Monat feierte unser Kollege Matthias Baur sein 20-jähriges Firmenjubiläum. Er ist für uns zumeist in Süddeutschland unterwegs, um Kundenarbeitsplätze aufzubauen und zu installieren.
Herr Baur kam vor 20 Jahren von der Firma Metec zu uns und wenn man überlegt, dass die Hilfsmittelbranche überhaupt erst vor rund 45 Jahren entstanden ist, begleitet er diese nun schon mehr als die Hälfte der Zeit ihres Bestehens. Er kann auf viele erfolgreiche Projekte zurückschauen und wir danken ihm herzlich für sein unglaubliches Engagement und seine großartige Arbeit für uns, für unsere Branche und vor allem für all die zufriedenen Kunden.
Auch wenn es wohl keine weitere 20 Jahre werden, so hoffen wir dennoch weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit.
Tipp des Monats
Jeden Monat werden wir Ihnen nun einen besonderen Tipp im Umgang mit einem der Hilfsmittelprogramme von unseren Entwicklern und schulenden Mitarbeitern an Sie weitergeben. Sollte es auch vielleicht einmal einen Monat keinen Newsletter geben, werden wir den Tipp des Monats jedoch in jedem Fall auf Facebook veröffentlichen.
Dieses Mal ein Tipp zum Programm JAWS von unserem Kollegen Heiko Hiller
In der Regel ist es gar nicht notwendig, dass Sie bei der Arbeit mit Windows speziell mit Ihrem Screenreader interagieren, denn die meisten von Ihnen bedienen schlicht und ergreifend Ihre (Fach)Anwendungen, wie zum Beispiel Outlook oder Word. Was aber, wenn nun doch einmal eine Situation eintrifft, in der das einfache Bedienen der Anwendung nicht ausreicht und spezielle Funktionen des Screenreaders nötig sind? Dazu habe ich Ihnen einige Beispiele zusammengefasst.
Alles lesen
Wenn sie mit längeren Texten zu tun haben, können Sie sich selbstverständlich Zeile für Zeile mit den Pfeiltasten durch ihr Dokument bewegen. Manchmal ist jedochbequemer, wenn JAWS einfach vorliest was vom Cursor bis zum Ende des Dokumentes geschrieben steht.
Hierzu verwenden Sie die Tastenkombination JAWS-Taste + Pfeil runter
Tasten:
Alles lesen starten: JAWS-Taste + Pfeil runter
Alles lesen stoppen: STRG
Ihr Tipp
Sie haben einen tollen Tipp im Umgang mit einer der Hilfsmittelprogramme oder unseren Produkten? Gerne veröffentlichen wir diesen. Schicken Sie ihn gerne an reha-news@papenmeier.de.
Aktuelle Softwareversionen
In Anbetracht der Schnelllebigkeit von Softwareversionen und Updates werden wir Ihnen in diesem Teil des Newsletters immer die aktuellsten Versionen und Updates auflisten:
JAWS 2021
ZoomText 2021
Fusion 2021
SuperNova
Ihre Meinung ist gefragt
Wir bedanken uns, dass Sie uns Ihre Meinung geschickt haben, und freuen uns über einige Neuanmeldungen bei unserem Newsletter. Für ihr aktives Feedback verwenden Sie bitte unsere zentrale Newsletter-Mailadresse reha-news@papenmeier.de. Selbstverständlich belohnen wir Ihre Rückmeldungen nach wie vor und verlosen jeweils zum Quartalsende unter allen Feedbackzuschriften einen Amazon-Gutschein über 20€. Mitarbeiter von Kostenträgern sind leider aus rechtlichen Gründen von der Aktion ausgeschlossen. Bleiben Sie mit uns am Ball und lassen Sie sich regelmäßig von uns informieren. |