Headerbild Schreibtisch mit Papenmeier Logo und Text "Newsletter 04/2021"

Liebe Leserinnen und liebe Leser,

willkommen zu unserem RehaTechnik Newsletter. Der Frühling ist endlich da und passend zum Thema Entwicklungen in der Natur haben wir für unser erstes Newsletterthema diesmal ein Interview mit den führenden Köpfen der Firma Vispero geführt. Vispero ist die amerikanische Muttergesellschaft des Softwareherstellers Freedom Scientific. Matt Ater, Glen Gordon, Eric Damery und Carl Wise engagieren sich seit Jahren federführend in der Softwareentwicklung der Hilfsmittelsoftware JAWS, ZoomText und Fusion. Lesen Sie, was ihr Antrieb ist und wie sie den Markt als auch die zukünftigen Entwicklungen sehen, auch im Vergleich zwischen Deutschland und der USA.

Im Newsletterbereich "Papenmeier Intern" finden Sie diesmal den dritten Teil unserer Reihe "Arbeiten in Zeiten von Corona. Nachdem in den vergangenen zwei Newslettern unser Vertrieb und die Mitarbeiter*innen des Außendienstes zu Wort gekommen sind, haben wir diesmal zum Abschluss der Reihe die Kolleg*innen zu Wort kommen lassen, die in unserer Zentrale in Schwerte tätig sind.

Des Weiteren erreichte uns im vergangenen Monat die gute Nachricht, dass die SightCity, wenn auch nicht als Präsenzveranstaltung, nun doch als Onlineveranstaltung vom 19. bis 21.Mai 2021 stattfindet. In diesem Newsletter erhalten Sie eine kurze Übersicht zur geplanten Onlinemesse, auch wenn wir Ihnen pünktlich zur Messe mit zusätzlich von uns geplanten Dingen einen Sondernewsletter zukommen lassen werden. Freuen Sie sich schon mal drauf!

Und nun wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Lesen.

Für noch mehr Informationen rund um Papenmeier folgen Sie uns auf Facebook.


Interview: Softwareentwicklung bei Freedom Scientific

3 Packshots JAWS, Fusion, ZoomText

Haben Sie sich schon mal gefragt, wie eigentlich die Softwareentwicklung für die Fusion Suite abläuft? Welche Kriterien die Weiterentwicklung der Produkte antreibt? Und wie sichergestellt wird, dass die Wünsche der Anwender Beachtung finden? Zu diesen und weitere Fragen haben wir für diesen Newsletter Matt Ater, Glen Gordon, Eric Damery und Carl Wise aus dem Softwaremanagement Team des Herstellers Vispero, dem Mutterhaus von Freedom Scentific interviewt.

Matt Ater ist Vice President of Corporate Business and Software Development und arbeitet daran, Kunden im Bereich der Vispero-Produkt- und Dienstleistungen zu unterstützen. Er besitzt mehr als 25 Jahre Erfahrung im Bereich der Hilfsmittelsoftware.

Glen Gordon ist Vice President und spielte seit 1993 eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung des Screen Readers JAWS.

Eric Damery ist Vice President Software Product Management hat über 25 Jahre Erfahrung im Bereich der Hilfsmittelsoftware.

Carl Wise ist Director of Software Engineering und seit über 25 Jahren engagiert er sich für die Entwicklung der Softwareprodukte.

Matt Ater
Matt Ater
Glen Gordon
Glen Gordon
Eric Damery
Eric Damery
Foto Carl Wise
Carl Wise

Wie lauten die grundlegenden Kriterien für die Weiterentwicklung der Fusion Suite?

Carl: Unsere drei Leitkriterien sind: Innovation, Kompatibilität und Stabilität.

Technologien entwickeln sich ständig weiter. Innovation bedeutet, dass wir diese Entwicklungen aufmerksam verfolgen, um neue Funktionen zu entwickeln, die unseren Benutzern mehr Autonomie bieten. Ein Beispiel ist die Funktion sprechendes Bild. Neue Technologien ermöglichen es den Inhalt von Bildern zu analysieren und automatisch zu interpretieren. Dadurch ist es möglich geworden Informationen über Bilder zu erhalten, selbst wenn diese keine Beschreibung haben. Seit JAWS 2021 ist diese Funktion zum Interpretieren eines beliebigen Bildes in Deutsch verfügbar.

Kompatibilität ist ein weiterer wichtiger Aspekt unserer Softwareentwicklung. Durch die fortlaufende Weiterentwicklung von Technologien ist es wichtig, die Kompatibilität der Fusion Suite mit der Umgebung sicherzustellen. Wenn neue Versionen von Betriebssystemen, Webbrowsern und anderen gängigen Anwendungen erscheinen, sind JAWS, ZoomText und Fusion vorbereitet. Um dies zu gewährleisten, pflegen wir zudem aktive Geschäftsbeziehungen mit anderen großen Softwareanbietern wie Microsoft, Amazon und Google.

Auch die Stabilität der Produkte ist uns wichtig. Weshalb wir erheblich in die Instandhaltung unserer Produkte investieren. Wir reagieren laufend auf Fehlerberichte und lösen Probleme. Während wir innovative Funktionen bereitstellen, legen wir einen hohen Wert auf Leistung, Stabilität und Genauigkeit in unserer Software.

Unsere Mission ist es, unsere Kunden in ihrer Autonomie zu unterstützen. Wenn unsere Software unsere Kunden in die Lage versetzt, auf einem Niveau zu arbeiten, das dem anderen Menschen an ihrem Arbeitsplatz entspricht oder übertrifft, dann haben wir unsere Mission erfüllt.

Reicht es aus, die Richtlinien für Barrierefreiheit zu berücksichtigen? Welche anderen Aspekte spielen für uns eine entscheidende Rolle?

Carl: Software, die barrierefrei ist, ist nicht automatisch nutzerfreundlich. Barrierefreiheit ist häufig nicht genug, um eine Anwendung auch komfortabel nutzen zu können. Eine Anwendung mit vielen Elementen, die alle mit der Tab-Taste erreichbar sind, ist theoretisch für einen Screen Reader Nutzer bedienbar. Das Auffinden einer bestimmten Information erfordert jedoch einen hohen Aufwand, wenn jedes Element einzeln angesprungen wird. Dies macht es mühsam, gewünschte Inhalte aufzufinden. Windows 10 Apps, wie zum Beispiel die Wetter App, unterstützen wir daher zusätzlich mit den Schnellnavigationstasten sowie den Link-, Überschriften- und Formularfeldlisten. Der Nutzer kann die Überschriftenliste verwenden, um direkt die Überschrift der Tagesdetails auszuwählen. Dadurch werden die nicht relevanten Informationen übersprungen.

Die erste Version von JAWS und ZoomText wurde vor mehr als 30 Jahren veröffentlicht. Wie haben sich die Software und die Herausforderungen seit damals entwickelt?

Eric: Vor Mitte der 1980er-Jahre war ein Bildschirmleser eine sehende Person, die neben einer blinden Person saß und ihr den Bildschirm vorlas. Das war natürlich sehr langsam und wahrscheinlich teuer. Die blinde Person musste der sehenden Person außerdem beibringen, was und wann gelesen werden soll. Und Gott bewahre, wenn die sehende Person ausfiel. Somit wurden Screen Reader wie JAWS, von blinden Menschen entwickelt, die sich nicht aufhalten lassen wollten. Es gab Dutzende von Produkten von vielen Firmen, einschließlich IBM. Ted Henter veröffentlichte JAWS als DOS-Screen Reader erstmals 1988. Henter-Joyce war damals der Firmenname. Glen begann in den Jahren 1993 und 1994 eng mit Ted zusammenzuarbeiten und entwickelte eine Technologie zum Auslesen der Bildschirminformationen in Windows.

Glen: In früheren Tagen hatten Unternehmen wie Microsoft kein Team für Barrierefreiheit. Somit konzentrierte sich unsere Hauptaufgabe darauf, die Informationen vom Bildschirm zu sammeln. Das Auslesen der Daten auf diese Weise war nicht vorgesehen, was dies zu einer großen Herausforderung machte.

Heute stellt Microsoft die Informationen zur Verfügung und die Herausforderungen und die Bedürfnisse der Nutzer haben sich geändert. Vor einigen Jahren war der Computer das Gerät, mit dem alltägliche Aufgaben erledigt wurden. So erlernten selbst Kinder früh die Bedienung und hatten die nötigen Fähigkeiten, eine komplexe Hausarbeit am Computer zu verfassen. Heutzutage spielen Smartphone und Tablets eine größere Rolle. Viele Menschen wenden sich erst dem Computer zu, wenn sie mit einer Aufgabe konfrontiert werden, für die ein Smartphone oder Tablet nicht ausreicht. Das bedeutet, dass sie mit der Bedienung weniger vertraut sind und diese in Eile erlernen müssen, um eine bestimmte Aufgabe zu erledigen. Unsere Herausforderung besteht darin, dabei zu helfen, die Bedienung der verfügbaren Technologien effizient zu erlernen.

Hierfür engagieren wir uns in den sozialen Medien mit Kurztipps, YouTube-Videos und ähnlichen Angeboten. Ziel ist es, die Menschen mit den verschiedenen Funktionen vertraut zu machen.

Die meisten dieser Tipps und Schulungen sind nur in Englisch verfügbar. Gibt es Pläne, diese auch in anderen Sprachen anzubieten?

Matt: Wir arbeiten daran, unser Webangebot zu erweitern und unter anderem eine Dokumentationsbibliothek in verschiedenen Sprachen einzubinden. Zusätzlich teilen wir unsere Kurztipps mit Händlern wie Papenmeier. Diese können dann übersetzt werden und den Kunden zur Verfügung gestellt werden. Zwei dieser Kurztipps finden Sie in diesem Newsletter.

Die Hauptzentrale von Vispero befindet sich in Florida. Werden bei der Weiterentwicklung der Produkte auch Wünsche aus anderen Ländern als der USA berücksichtigt?

Carl: Der internationale Markt, insbesondere Deutschland, macht einen großen Teil unseres Geschäfts aus. Zurzeit arbeiten wir mit Feedback-Kanälen, die uns helfen, Probleme unserer Kunden aus verschiedenen Ländern zu identifizieren und diese zu korrigieren. Eines unserer aktuellen Vorhaben ist es, den Austausch zwischen den Nutzern und Vispero auszubauen. Wir wollen das Feedback unserer Anwender schon während der Gestaltung neuer Funktionen stärker miteinbeziehen. Im gleichen Zug wollen wir die Reichweite unserer Forschungsinitiative ausweiten. Um ein möglichst umfassendes Feedback zu erhalten, ist es wichtig, Anwender mit unterschiedlichem technischem Wissensstand, Alter und Herkunft einzubeziehen.

Das Jahr 2020 brachte einen weiteren Paradigmenwechsel in der Art und Weise mit sich, wie unser Team zusammenarbeitet. Wir haben ein internationales und vernetztes Team, unsere Entwickler arbeiten unter anderem aus den Niederlanden und Deutschland. Dadurch, dass nun jeder von zu Hause arbeitet, hat sich unsere Teamarbeit verändert. Es macht kaum noch einen Unterschied, ob man in der Nachbarschaft oder von einem anderen Kontinent aus arbeitet. Diesen Wandel nutzen wir, um unseren Blickwinkel bei Produktenscheidungen zu erweitern.

In Deutschland haben viele Nutzer eine Braillezeile am Arbeitsplatz und zu Hause. Ist dies auch in den USA der Fall? Und hat dies Auswirkungen auf die Entwicklung?

Glen: Die meisten Menschen in den USA haben zu Hause keine Braillezeile. Viele Anwender verwenden sie auf der Arbeit. Jedoch sind Nutzer, die rein auf Sprachausgabe setzen, in der USA in der Überzahl. Glücklicherweise sind diejenigen, die in den USA Braille verwenden, sehr lautstark, wenn es darum geht, ihre Bedürfnisse zu äußern. Das, kombiniert mit den Bedürfnissen der europäischen Braille-Nutzer, stellt sicher, dass die Braille-Ausgabe immer mit einbezogen wird, wenn wir neue Funktionen hinzufügen. Unter anderem aus diesem Grund haben wir stark in die Unterstützung der strukturierten Brailleausgabe investiert. In der strukturierten Brailleausgabe sammelt JAWS Informationen von mehreren Stellen und gibt diese in einer einzigen Zeile wieder.

Microsoft stellt in Windows eingebaute Lösungen für die Sprachausgabe und Bildschirmlupen zur Verfügung. Werden diese Lösungen in Zukunft JAWS und ZoomText ersetzen?

Carl: Wettbewerb schmiert die Räder der Innovation (Original: „Competition greases the wheels of innovation“). Wir haben langjährige Erfahrung auf dem Gebiet der Barrierefreiheit. Unter der Voraussetzung, dass wir weiterhin innovativ sind, unsere Relevanz beibehalten und hohe interne Standards aufrechterhalten, sollten Sie uns noch viele Jahre lang zum Nutzen blinder und sehbehinderter Nutzer arbeiten sehen.

Eric: Das Beste an diesen Lösungen ist, dass sie mehr blinden und sehbehinderten Menschen einen ersten Zugang zu Windows ermöglichen.  

In den späten 1990er-Jahren führte Microsoft die Sprachausgabe ein. Die Bildschirmlupe folgte kurz darauf, und obwohl sie die Elemente im Laufe der Jahre weiterentwickelt haben, sind sie immer begrenzt geblieben. Solche Lösungen funktionieren vielleicht in einer Notlage, aber man würde sich nur ungern darauf verlassen, wenn es darum geht, eine konkrete Aufgabe zu erledigen.

Ein Vergleich ist WordPad und Word: Wenn Sie die Wahl hätten, WordPad oder Word zu verwenden, um Ihre Arbeit zu erledigen, vermute ich, dass Sie sich für Word entscheiden würden - um so komfortabel und produktiv wie möglich zu arbeiten. Der gleiche Unterschied besteht zwischen der Windows Sprachausgabe und JAWS.

Welche Entwicklungen können wir von JAWS und ZoomText in Zukunft erwarten?

Glen: Neue Technologien ermöglichen es uns, neue Funktionen zu entwickeln. Einige Technologien aus dem Bereich künstliche Intelligenz ermöglichten bereits Funktionen wie sprechendes Bild und den Sprachassistenten. Wir werden auch weiterhin in neue Technologien investieren, die es ermöglichen, den Inhalt des Bildschirms besser zu interpretieren und dem Anwender unterstützen.

Weitere Informationen

Vielen Dank der Firma Vispero und deren Mitarbeiter*innen für die gute technische Zusammenarbeit und Unterstützung seit der unserer JAWS Einführung in 1999. Wir danken auch speziell Matt Ater, Glen Gordon, Eric Damery und Carl Wise für die Teilnahme an unserem Interview und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit dem gesamten Vispero Team.

Sollten Sie weitere Fragen haben oder eine Beratung zum Thema Fusion oder Hilfsmittelsoftware allgemein wünschen, kontaktieren Sie uns gerne unter


Arbeiten in Corona-Zeiten

aus Sicht unserer Mitarbeiter*innen in Schwerte

Keyimage Papenmeier Intern

In unserer Reihe "Arbeiten in Corona-Zeiten" kommen im heutigen, letzten Teil einige unserer Mitarbeiter in Schwerte zu Wort. Anders als die Mitarbeiter*innen im Vertrieb oder Außendienst ist Kundenbesuch in unserer Firmenzentrale eher selten. Was hat sich also im Arbeitsalltag der Mitarbeiter*innen "ohne direkten Kundenkontakt" geändert? Viele antworteten uns auf diese Frage: "Eigentlich wenig", trotzdem gibt es alleine schon vor dem Hintergrund des Homeoffices die ein oder andere Änderung. Für unser Interview standen uns Nikolai Kovacic (Hotline), Fatma Kuscali (Vertriebsinnendienst), Dietmar Große-Rhode (Entwicklung) und Dagmar Krutzki (Marketing) Rede und Antwort. Viel Spaß beim Lesen!

Wie immer freuen wir uns selbstverständlich über Ihr Feedback und Ihre eigenen Erfahrungsberichte zum Thema „Arbeiten in Corona-Zeiten“. Gerne können Sie uns hierzu also schreiben unter reha-news@papenmeier.de.

Foto Nikolai Kovacic
Herr Kovacic
Foto Kuscali
Frau Kuscali
Platzhalter
Herr Große-Rhode
Foto Krutzki
Frau Krutzki

Welche Unterschiede sehen Sie in der eigenen Arbeit im Vergleich zu vorher?

Herr Kovacic: Bei mir klappt Homeoffice sehr gut. Da ich wenig bis keine Hardware benötige, um meine Tätigkeit an der Hotline auszuüben gibt es kaum eine Umstellung. Ich muss nur darauf achten, dass mein Handy gut genug geladen ist, damit ich den ganzen Tag erreichbar bin. Nur manche Fragen zu Braillezeilen (Punktdarstellung von Kurzschrift) kann ich nicht direkt beantworten, da ich im Homeoffice nicht alle Versionen unserer Braillezeilen habe.

Herr Große-Rhode: In der Entwicklung werden viele Arbeiten am PC erledigt, von daher klappt es mit dem Homeoffice eigentlich gut. Aber der persönliche Kontakt zu den verschiedenen Abteilungen (wie Einkauf, Fertigung, Prüffeld und Service) fehlt. Dinge, die vorher kurz an Hand eines realen Produkts direkt besprochen wurden, werden jetzt über Telefon und Fotos abgewickelt.
Der "kurze Weg" fehlt ebenso wie das Gespräch beim Kaffee zwischendurch.

Frau Kuscali: Vor Corona hatten wir im Vertrieb keine Möglichkeit Homeoffice zu machen. Komplett Homeoffice ist auch jetzt nicht möglich, da wir kein papierloses Büro haben, doch haben wir in Abstimmung mit den Kollegen*innen jetzt die Möglichkeit Homeoffice tageweise zu nutzen. Damit man von zu Hause aus direkt Zugriff auf die Unterlagen hat, scannt man mehr Eingangspost ein. Auf interne Belege kann man über unser ERP-System zugreifen, und Unterschriften erfolgen online. Zusätzlich war der Trend auch vor Corona schon so, dass Angebote immer häufiger per Email verschickt werden. Des Weiteren erfolgen Lieferungen von Lizenzen mittlerweile ebenfalls per Email.

Frau Krutzki: Anders als die anderen Abteilungen ist das Marketing relativ unabhängig. Von daher hatte ich auch vor Corona schon die Möglichkeit zweimal in der Woche Homeoffice zu machen. Als Alleinerziehende mit einer relativ weiten Anfahrt nach Schwerte kam mir das sehr entgegen und ich war Papenmeier für die Möglichkeit sehr dankbar.

Als Corona kam hat Papenmeier nicht gezögert das Modell auszuweiten, und das nicht nur für mich, sondern für viele andere Kollegen*innen ebenso. Das gab mir die Möglichkeit flexibel auf die Betreuungsnotwendigkeiten meines Kindes zu reagieren und trotzdem Vollzeit meinen Job weiter auszuüben.

Homeoffice klappt wirklich gut, was auch an neu eingeführten Kommunikationstools wie Microsoft Teams und an dem Willen aller Kollegen*innen liegt, das Beste aus der Situation zu machen. Aber auch mir fehlt die Möglichkeit des "Fluraustausches".

Welche Besonderheiten haben sich im vergangenen Jahr in der Papenmeier Zentrale aufgrund von Corona entwickelt?

Herr Kovacic: Es ist zwar nichts was meinen eigenen Arbeitsplatz betrifft, aber es wurden mehrere Erinnerungsschilder aufgestellt den Abstand zu Kollegen zu wahren. Ebenso sind an den Bürotüren Schilder angebracht mit der Bitte einen Mundschutz vor dem Eintreten zu tragen. Nicht nur auf den Toiletten sondern auch im Treppenhaus und vor den Büros sind nun zusätzlich Desinfektionsmittelspender angebracht worden.

Frau Kuscali (lacht): Naja, ich habe das Gefühl, dass man 50% der Kollegen seit einem Jahr nicht mehr gesehen hat. Abgesehen davon werden die Akten immer dünner, da man vermehrt darauf achtet unnötige Ausdrucke zu vermeiden und man mittlerweile auch zusätzliche Unterlagen, wie Rezepte vom Augenarzt zur Hilfmittelbeantragung digital erhält.

Frau Krutzki: Selbst, wenn mal, z.B. für Termine, in Schwerte ist, bemüht man sich Abstände und Hygienemaßnahmen einzuhalten. Aus diesem Grund finden "Flurgespräche" auch weniger statt, wenn man im Haus ist. Gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass Termine selbst konzentrierter und "gestraffter" durchgeführt werden, da alle so sensibilisiert sind auf Abstand usw., dass man sich doch leicht unwohl fühlt, wenn Gespräche in Terminen abschweifen.

Gibt es Unterschiede in Prozessen oder völlig neue Prozesse?

Frau Kuscali: Viele Prozesse sind digitaler geworden, wie z.B. interne Genehmigungsverfahren. Gleichzeitig gibt es aber auch viel mehr E-Mails, da die Kommunikation mit den Kollegen ja zusätzlich via Mail abläuft. Da muss man schon sehr aufpassen, dass man nicht mal eine Information übersieht.

Ein anderer Punkt sind die Erreichbarkeiten. Intern scheint mir das kein Problem zu sein, da die Kollegen alle darauf achten sich zeitnah zurück zu melden, allerdings mussten wir im Vertriebsinnendienst zum Teil feststellen, dass die Erreichbarkeit innerhalb von Behörden sich durch Homeoffice-Möglichkeiten verschoben haben. Vor Corona konnten wir vieles schnell telefonisch abklären, heute erreicht man die Ansprechpartner am Besten per Mail.

Frau Krutzki: Dadurch, dass ich vorher schon aus dem Homeoffice gearbeitet habe, gab es in meinen Arbeitsabläufen schon viele digitale Prozesse. Das Einzige was mich daran manchmal stört ist, wenn ich von "draußen" nicht so leicht auf an intern abgelegte Medien, wie Fotomaterial, herankomme, aber dank der Kollegen baut man sich untereinander Hilfestellungen auf.

Etwas, was sich im Marketing geändert hat, sind die Veranstaltungen. Vor Corona haben wir auf Veranstaltungen, wie die SightCity oder Hilfsmittelausstellungen, unsere Produkte vorgestellt, und die Kunden konnten dort die Hilfsmittel ausprobieren. Aktuell versuchen wir mehr Informationen in unterschiedlichsten Formaten online zur Verfügung zu stellen, und wenn jemand die Hilfsmittel ausprobieren will, machen unsere Medizinprodukteberater*innen persönliche Termine mit den Interessenten.

Wie ist Ihre Wahrnehmung von Vorsicht oder Angst bei den Kunden/Interessenten?

Herr Kovacic: Soweit ich das am Telefon mitbekommen habe, arbeiten viele durchgehend aus dem Homeoffice oder zumindest einige Tage in der Woche. Da ich keine Vor-Ort-Termine mit Kunden vereinbare, ist es keine Umstellung zu dem bisherigen Verlauf. Entweder ich rufe die Kunden an, oder, wenn ich nur eine Mail ohne Kontaktnummer erhalten, antworte ich auf diese. Da wir Kollegen in der Zentrale allerdings keinen vor Ort Kontakt mit den Kunden haben, kann ich für meinen Teil leider nicht beurteilen ob bei den Kunden Angst oder Vorsicht vorhanden ist, da darauf meist nicht eingegangen wird. Ich denke es ist vom Menschen abhängig, ob er sich sorgt oder nicht. Bei den meisten Kunden kann ich keine Sorge oder Angst heraushören.

Frau Kuscali: Die Kunden sind sehr verständnisvoll, auch wenn mal etwas nicht so klappt, z.B. dass man vom Handy aus nicht verbinden kann. Oder aber auch, dass man sich in 2 Tagen wieder zurückmeldet, wenn man wieder im Büro ist und Informationen aus der Kundenakte geben kann, was aber nur sehr selten der Fall ist. Da sich die meisten ebenfalls im Homeoffice befinden, kennen Sie diese Situationen ebenfalls und können sie nachvollziehen.

Wie erlebt Ihr „Alltag“ unter Corona und was wird Ihrer Meinung nach bleiben, wenn die Pandemie vorbei ist?

Herr Große-Rhode (schmunzelt): Aus meinem Homeoffice-Fenster habe ich mehrere Eichhörnchen entdeckt, die ihren Kobel (Nest) unter ein Flachdach gebaut haben. Der Eingang befindet sich in ca. 6m Höhe unter einer Blechkante. Dort scheinen sie vor ihren Feinden relativ gut geschützt zu sein.

Herr Kovacic: Ich hoffe, dass mit fortlaufenden Impfungen der Bevölkerung bald ein möglichst normaler Alltag eintritt in der die meisten Geschäfte wieder offen und haben, und man auch Freizeitaktivitäten aufnehmen. Ich glaube, mir geht es da wie vielen dass einem in der Freizeit die Decke auf den Kopf fällt.

Frau Krutzki: Der "Alltag" unter Corona hat sich meiner Meinung nach eingespielt und funktioniert. Da man aber gleichzeitig auch vergleichsweise isoliert ist, ist der Alltag auch "langweiliger" bzw. weniger kommunikativ, da zur Kommunikation ja mehr als nur das geschriebene oder gesprochene Wort gehört.

Gleichzeitig gehe ich aber davon aus, dass Homeoffice als Erweiterung der Arbeitsumgebung erhalten bleibt. Die Ausschließlichkeit der Arbeitsmodelle wird jedoch (hoffentlich) gelockert werden und Mischkonzepte entstehen. Da Arbeitgeber aktuell lernen, dass das Konzept Homeoffice funktioniert, steigt auch das gegenseitige Vertrauen in die Verlässlichkeit zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Aufgrund dessen ist die Arbeitsplatzgestaltung und Arbeitszeitplanung flexibler, was es alleinerziehenden Müttern wie mir, leichter macht Jobs mit entsprechender Qualifikation zu übernehmen. Ich für meinen Teil bin Papenmeier auf jeden Fall dankbar dafür.

Wichtiger Hinweis

Medizinprodukteberater mit Maske

Aufgrund der aktuellen Entwicklung und dem inkraftgetretenen Bundesgesetz weisen wir Sie darauf hin, dass persönliche Beratungen bei Ihnen Vor Ort durch unsere Medizinprodukteberaterinnen weiterhin möglich sind. Voraussetzung hierfür ist die Einhaltung der aktuellen Hygieneregeln!

Bei der Absprache eines Termins werden diese auch im Detail noch einmal mit Ihnen besprochen.


SightCity 2021

Banner SightCity: T:

Die SightCity findet in diesem Jahr leider nicht als Präsenzmesse statt, allerdings haben die Organisatoren entschieden sie vom 19.-21.Mai 2021 als Online-Messe stattfinden zu lassen.

Auch wir werden als Aussteller daran teilnehmen! Nachdem die Darstellungen und der Umfang der Inhalte auf der SightCity Webseite selbstverständlich limitiert ist, werden wir zur SightCity online auf unseren eigenen Seiten noch weitere Leistungen, wie auch spannende Online Vorträge und Workshops anbieten. Genaueres hierzu erfahren Sie in der Woche vor der SightCity in unserem Sondernewsletter.

Seien Sie gespannt! Wir freuen uns schon jetzt auf eine rege Interaktion mit Ihnen.


Tipp des Monats

Stempeltext "Expertentipp" + Logo Papenmeier RehaTechnik

Jeden Monat werden wir Ihnen nun einen besonderen Tipp im Umgang mit einem der Hilfsmittelprogramme von unseren Entwicklern und schulenden Mitarbeitern an Sie weitergeben. Sollte es auch vielleicht einmal einen Monat keinen Newsletter geben, werden wir den Tipp des Monats jedoch in jedem Fall auf Facebook veröffentlichen.

Dieses Mal präsentieren wir Ihnen gleich zwei Tipps, ausnahmsweise direkt von den führenden Entwicklern der Fusion Suite bei Vispero:

JAWS Tipp #1: Verwendung der Sprach- und Sound-Schemata

Kürzlich wurde ich von einem Freund gefragt, ob JAWS ansagen könne, wann etwas in Microsoft Word hervorgehoben wurde. Ich habe ihm empfohlen, Sprach- und Sound-Schemata zu verwenden:

  • Öffnen Sie ein Word Dokument.
  • Drücken Sie INSERT+ALT+S und JAWS spricht „Schema auswählen“ .
  • Es öffnet sich eine Liste der Sprachschemata. Der markierte Eintrag lautet „Word klassisch“.
  • Geben Sie das Wort "Farben" ein, um zu diesem Schema zu wechseln, und drücken Sie die EINGABETASTE.

Sobald Sie wieder im Dokument sind, können Sie mit dem Lesen beginnen. JAWS wird ankündigen, wenn sich die Farben des Textes oder Hintergrunds ändern. Denken Sie daran, Ihr Schema wieder auf „Word klassisch“ zu setzen, sobald Sie fertig sind.

Ein kurzes englisches Video zu dieser Funktion, finden Sie unter: https://www.youtube.com/watch?v=8eCf4z_esBo&t=27s

The Power of JAWS!

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ZoomText Tipp #2: Schnellere Anpassung der Vergrößerung mithilfe bevorzugten Zoomstufen

In meinem ZoomText-Tipp #1 sprach ich über die verschiedenen Möglichkeiten, zwischen verschiedenen Zoomstufen zu wechseln. Mit dem Definieren von bevorzugten Zoomstufen gehen wir nun einen Schritt weiter. Angenommen, Sie verwenden nur die Stufen 2, 4, 6 und 12. Um zwischen diesen Ebenen zu wechseln, müssen alle Zwischenebenen durchlaufen werden. Mit dem Definieren der bevorzugten Zoomstufen können die Stufen deaktiviert werden, die nicht verwenden werden. Beim Vergrößern und Verkleinern werden so nur die bevorzugten Zoomstufen durchlaufen. Es sind somit weniger Schritte notwendig, um die Vergrößerung anzupassen.

  1. Wählen Sie den Schalter „Zoom Fenster“ (dieser befindet sich in der unteren rechten Ecke der Zoomfenster-Gruppe). Das Fenster „Vergrößerungsfenster Einstellungen“ öffnet sich.
  2. Wählen Sie die Registerkarte Vergrößerung aus.
  3. Wählen Sie im Kombinationsfeld "Diese Zoomstufen verwenden" den Eintrag "Nur bevorzugte Zoomstufen" aus.
  4. Aktivieren Sie in der Liste "Bevorzugte Zoomstufen" die Stufen, die verwendet werden sollen, und deaktivieren Sie die restlichen Einträge.
  5. Klicken Sie auf OK.
  6. Probieren Sie anschließend einen der Tastatur-, Maus- oder Sprachbefehle zum Vergrößern und Verkleinern aus.

Diese Funktion ist auch in Fusion verfügbar.

The Power of ZoomText!


Aktuelle Softwareversionen

In Anbetracht der Schnelllebigkeit von Softwareversionen und Updates werden wir Ihnen in diesem Teil des Newsletters immer die aktuellsten Versionen und Updates auflisten:

JAWS 2021

ZoomText 2021

Fusion 2021

SuperNova

SuperNova Enterprise


Ihre Meinung ist gefragt

Zettel mit Text "Feedback"

Wir bedanken uns, dass Sie uns Ihre Meinung geschickt haben, und freuen uns über einige Neuanmeldungen bei unserem Newsletter. Für ihr aktives Feedback verwenden Sie bitte unsere zentrale Newsletter-Mailadresse reha-news@papenmeier.de.

Selbstverständlich belohnen wir Ihre Rückmeldungen nach wie vor und verlosen jeweils zum Quartalsende unter allen Feedbackzuschriften einen Amazon-Gutschein über 20€. Mitarbeiter von Kostenträgern sind leider aus rechtlichen Gründen von der Aktion ausgeschlossen.

Bleiben Sie mit uns am Ball, und lassen Sie sich regelmäßig von uns informieren.