Arbeiten in Corona-Zeitenaus Sicht unserer Mitarbeiter*innen in Schwerte
In unserer Reihe "Arbeiten in Corona-Zeiten" kommen im heutigen, letzten Teil einige unserer Mitarbeiter in Schwerte zu Wort. Anders als die Mitarbeiter*innen im Vertrieb oder Außendienst ist Kundenbesuch in unserer Firmenzentrale eher selten. Was hat sich also im Arbeitsalltag der Mitarbeiter*innen "ohne direkten Kundenkontakt" geändert? Viele antworteten uns auf diese Frage: "Eigentlich wenig", trotzdem gibt es alleine schon vor dem Hintergrund des Homeoffices die ein oder andere Änderung. Für unser Interview standen uns Nikolai Kovacic (Hotline), Fatma Kuscali (Vertriebsinnendienst), Dietmar Große-Rhode (Entwicklung) und Dagmar Krutzki (Marketing) Rede und Antwort. Viel Spaß beim Lesen! Wie immer freuen wir uns selbstverständlich über Ihr Feedback und Ihre eigenen Erfahrungsberichte zum Thema „Arbeiten in Corona-Zeiten“. Gerne können Sie uns hierzu also schreiben unter reha-news@papenmeier.de.
Welche Unterschiede sehen Sie in der eigenen Arbeit im Vergleich zu vorher?Herr Kovacic: Bei mir klappt Homeoffice sehr gut. Da ich wenig bis keine Hardware benötige, um meine Tätigkeit an der Hotline auszuüben gibt es kaum eine Umstellung. Ich muss nur darauf achten, dass mein Handy gut genug geladen ist, damit ich den ganzen Tag erreichbar bin. Nur manche Fragen zu Braillezeilen (Punktdarstellung von Kurzschrift) kann ich nicht direkt beantworten, da ich im Homeoffice nicht alle Versionen unserer Braillezeilen habe. Herr Große-Rhode: In der Entwicklung werden viele Arbeiten am PC erledigt, von daher klappt es mit dem Homeoffice eigentlich gut. Aber der persönliche Kontakt zu den verschiedenen Abteilungen (wie Einkauf, Fertigung, Prüffeld und Service) fehlt. Dinge, die vorher kurz an Hand eines realen Produkts direkt besprochen wurden, werden jetzt über Telefon und Fotos abgewickelt. Frau Kuscali: Vor Corona hatten wir im Vertrieb keine Möglichkeit Homeoffice zu machen. Komplett Homeoffice ist auch jetzt nicht möglich, da wir kein papierloses Büro haben, doch haben wir in Abstimmung mit den Kollegen*innen jetzt die Möglichkeit Homeoffice tageweise zu nutzen. Damit man von zu Hause aus direkt Zugriff auf die Unterlagen hat, scannt man mehr Eingangspost ein. Auf interne Belege kann man über unser ERP-System zugreifen, und Unterschriften erfolgen online. Zusätzlich war der Trend auch vor Corona schon so, dass Angebote immer häufiger per Email verschickt werden. Des Weiteren erfolgen Lieferungen von Lizenzen mittlerweile ebenfalls per Email. Frau Krutzki: Anders als die anderen Abteilungen ist das Marketing relativ unabhängig. Von daher hatte ich auch vor Corona schon die Möglichkeit zweimal in der Woche Homeoffice zu machen. Als Alleinerziehende mit einer relativ weiten Anfahrt nach Schwerte kam mir das sehr entgegen und ich war Papenmeier für die Möglichkeit sehr dankbar. Als Corona kam hat Papenmeier nicht gezögert das Modell auszuweiten, und das nicht nur für mich, sondern für viele andere Kollegen*innen ebenso. Das gab mir die Möglichkeit flexibel auf die Betreuungsnotwendigkeiten meines Kindes zu reagieren und trotzdem Vollzeit meinen Job weiter auszuüben. Homeoffice klappt wirklich gut, was auch an neu eingeführten Kommunikationstools wie Microsoft Teams und an dem Willen aller Kollegen*innen liegt, das Beste aus der Situation zu machen. Aber auch mir fehlt die Möglichkeit des "Fluraustausches". Welche Besonderheiten haben sich im vergangenen Jahr in der Papenmeier Zentrale aufgrund von Corona entwickelt?Herr Kovacic: Es ist zwar nichts was meinen eigenen Arbeitsplatz betrifft, aber es wurden mehrere Erinnerungsschilder aufgestellt den Abstand zu Kollegen zu wahren. Ebenso sind an den Bürotüren Schilder angebracht mit der Bitte einen Mundschutz vor dem Eintreten zu tragen. Nicht nur auf den Toiletten sondern auch im Treppenhaus und vor den Büros sind nun zusätzlich Desinfektionsmittelspender angebracht worden. Frau Kuscali (lacht): Naja, ich habe das Gefühl, dass man 50% der Kollegen seit einem Jahr nicht mehr gesehen hat. Abgesehen davon werden die Akten immer dünner, da man vermehrt darauf achtet unnötige Ausdrucke zu vermeiden und man mittlerweile auch zusätzliche Unterlagen, wie Rezepte vom Augenarzt zur Hilfmittelbeantragung digital erhält. Frau Krutzki: Selbst, wenn mal, z.B. für Termine, in Schwerte ist, bemüht man sich Abstände und Hygienemaßnahmen einzuhalten. Aus diesem Grund finden "Flurgespräche" auch weniger statt, wenn man im Haus ist. Gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass Termine selbst konzentrierter und "gestraffter" durchgeführt werden, da alle so sensibilisiert sind auf Abstand usw., dass man sich doch leicht unwohl fühlt, wenn Gespräche in Terminen abschweifen. Gibt es Unterschiede in Prozessen oder völlig neue Prozesse?Frau Kuscali: Viele Prozesse sind digitaler geworden, wie z.B. interne Genehmigungsverfahren. Gleichzeitig gibt es aber auch viel mehr E-Mails, da die Kommunikation mit den Kollegen ja zusätzlich via Mail abläuft. Da muss man schon sehr aufpassen, dass man nicht mal eine Information übersieht. Ein anderer Punkt sind die Erreichbarkeiten. Intern scheint mir das kein Problem zu sein, da die Kollegen alle darauf achten sich zeitnah zurück zu melden, allerdings mussten wir im Vertriebsinnendienst zum Teil feststellen, dass die Erreichbarkeit innerhalb von Behörden sich durch Homeoffice-Möglichkeiten verschoben haben. Vor Corona konnten wir vieles schnell telefonisch abklären, heute erreicht man die Ansprechpartner am Besten per Mail. Frau Krutzki: Dadurch, dass ich vorher schon aus dem Homeoffice gearbeitet habe, gab es in meinen Arbeitsabläufen schon viele digitale Prozesse. Das Einzige was mich daran manchmal stört ist, wenn ich von "draußen" nicht so leicht auf an intern abgelegte Medien, wie Fotomaterial, herankomme, aber dank der Kollegen baut man sich untereinander Hilfestellungen auf. Etwas, was sich im Marketing geändert hat, sind die Veranstaltungen. Vor Corona haben wir auf Veranstaltungen, wie die SightCity oder Hilfsmittelausstellungen, unsere Produkte vorgestellt, und die Kunden konnten dort die Hilfsmittel ausprobieren. Aktuell versuchen wir mehr Informationen in unterschiedlichsten Formaten online zur Verfügung zu stellen, und wenn jemand die Hilfsmittel ausprobieren will, machen unsere Medizinprodukteberater*innen persönliche Termine mit den Interessenten. Wie ist Ihre Wahrnehmung von Vorsicht oder Angst bei den Kunden/Interessenten?Herr Kovacic: Soweit ich das am Telefon mitbekommen habe, arbeiten viele durchgehend aus dem Homeoffice oder zumindest einige Tage in der Woche. Da ich keine Vor-Ort-Termine mit Kunden vereinbare, ist es keine Umstellung zu dem bisherigen Verlauf. Entweder ich rufe die Kunden an, oder, wenn ich nur eine Mail ohne Kontaktnummer erhalten, antworte ich auf diese. Da wir Kollegen in der Zentrale allerdings keinen vor Ort Kontakt mit den Kunden haben, kann ich für meinen Teil leider nicht beurteilen ob bei den Kunden Angst oder Vorsicht vorhanden ist, da darauf meist nicht eingegangen wird. Ich denke es ist vom Menschen abhängig, ob er sich sorgt oder nicht. Bei den meisten Kunden kann ich keine Sorge oder Angst heraushören. Frau Kuscali: Die Kunden sind sehr verständnisvoll, auch wenn mal etwas nicht so klappt, z.B. dass man vom Handy aus nicht verbinden kann. Oder aber auch, dass man sich in 2 Tagen wieder zurückmeldet, wenn man wieder im Büro ist und Informationen aus der Kundenakte geben kann, was aber nur sehr selten der Fall ist. Da sich die meisten ebenfalls im Homeoffice befinden, kennen Sie diese Situationen ebenfalls und können sie nachvollziehen. Wie erlebt Ihr „Alltag“ unter Corona und was wird Ihrer Meinung nach bleiben, wenn die Pandemie vorbei ist?Herr Große-Rhode (schmunzelt): Aus meinem Homeoffice-Fenster habe ich mehrere Eichhörnchen entdeckt, die ihren Kobel (Nest) unter ein Flachdach gebaut haben. Der Eingang befindet sich in ca. 6m Höhe unter einer Blechkante. Dort scheinen sie vor ihren Feinden relativ gut geschützt zu sein. Herr Kovacic: Ich hoffe, dass mit fortlaufenden Impfungen der Bevölkerung bald ein möglichst normaler Alltag eintritt in der die meisten Geschäfte wieder offen und haben, und man auch Freizeitaktivitäten aufnehmen. Ich glaube, mir geht es da wie vielen dass einem in der Freizeit die Decke auf den Kopf fällt. Frau Krutzki: Der "Alltag" unter Corona hat sich meiner Meinung nach eingespielt und funktioniert. Da man aber gleichzeitig auch vergleichsweise isoliert ist, ist der Alltag auch "langweiliger" bzw. weniger kommunikativ, da zur Kommunikation ja mehr als nur das geschriebene oder gesprochene Wort gehört. Gleichzeitig gehe ich aber davon aus, dass Homeoffice als Erweiterung der Arbeitsumgebung erhalten bleibt. Die Ausschließlichkeit der Arbeitsmodelle wird jedoch (hoffentlich) gelockert werden und Mischkonzepte entstehen. Da Arbeitgeber aktuell lernen, dass das Konzept Homeoffice funktioniert, steigt auch das gegenseitige Vertrauen in die Verlässlichkeit zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Aufgrund dessen ist die Arbeitsplatzgestaltung und Arbeitszeitplanung flexibler, was es alleinerziehenden Müttern wie mir, leichter macht Jobs mit entsprechender Qualifikation zu übernehmen. Ich für meinen Teil bin Papenmeier auf jeden Fall dankbar dafür. Wichtiger Hinweis
Aufgrund der aktuellen Entwicklung und dem inkraftgetretenen Bundesgesetz weisen wir Sie darauf hin, dass persönliche Beratungen bei Ihnen Vor Ort durch unsere Medizinprodukteberaterinnen weiterhin möglich sind. Voraussetzung hierfür ist die Einhaltung der aktuellen Hygieneregeln! Bei der Absprache eines Termins werden diese auch im Detail noch einmal mit Ihnen besprochen. |