SightCity 2021 – Eine Rückschau

Wortmarke SightCity Frankfurt in grau und rot

Seit 2003 findet in Frankfurt eigentlich jährlich die SightCity statt. Sie ist seitdem die wichtigste Messe zu Hilfsmitteln und Dienstleistungen für sehbehinderte und blinde Menschen. Das Angebot der Aussteller reicht von klassischen Hilfsmitteln bis hin zu Spezial-Angeboten.

Nachdem im vergangenen Jahr bereits aufgrund von Corona die Messe insgesamt ausfallen musste, hatten sich die Veranstalter viele Gedanken dazu gemacht, wie sie die SightCity 2021 Corona konform durchführen konnten. Da auch in diesem Jahr eine Präsenzmesse in Frankfurt nicht möglich war, wurde kurzfristig ein Konzept für die Durchführung einer digitalen Version erarbeitet. Auch das beliebte Vortragsformat des SightCity Forums wurde in das Format von Online-Vorträgen übertragen, und so fand vom 19. – 21.05.2021 die erste virtuelle SightCity statt.

Jeder teilnehmende Aussteller konnte sich und seine Produkte auf der Website der SightCity-Website mit einem Kurztext und einem Bild sowie einem weiterführenden Link zur eigenen Website darstellen. Auch wenn sich so auf der SightCity Seite nur eine sehr kompakte Darstellung der Produkte realisieren ließ, entstand über alle Aussteller hinweg dank der Einteilung in Produktkategorien ein recht umfassendes Produktverzeichnis von Hilfsmitteln und Dienstleistungen für Blinde und Sehbehinderte. Mehr bzw. Umfassendere Darstellungen waren vonseiten der SightCity GmbH leider nicht realisierbar.

Im Anschluss an die Messe belegten die Zahlen, dass die SightCity Website sowie die Unterseiten rund 25.000 Aufrufe hatten und auch die Teilnehmerzahlen beim SightCity Forum waren erfreulich hoch. Im kommenden Jahr soll die SightCity vom 18. bis 20.Mai 2022 wieder als Präsenzmesse im Kap Europa Frankfurt stattfinden, allerdings wird sie wohl auch in Zukunft als Hybridmodell zwischen Präsenz- und Digitalmesse realisiert werden.

SightCity bei Papenmeier

Selbstverständlich hat auch Papenmeier eine Ausstellerseite für die SightCity zusammengestellt, allerdings waren wir dabei, wie alle anderen auch, limitiert auf maximal drei Produkte in jeweils drei Produktkategorien. Das war uns nicht genug und so haben wir nicht nur eine eigene Landingpage auf unserer eigenen Website erstellt sowie ein umfangreiches Vortragsprogramm unserer Medizinprodukteberater an allen drei Messetagen anbieten können. Jeder Vortrag wurde gleich zweimal live ausgestrahlt, um interessierten Teilnehmern gleich zwei Möglichkeiten der Teilnahme zu geben. Des Weiteren haben wir die Vorträge aufgezeichnet und werden sie im kommenden Monat nach und nach auf unserer SightCity-Landingpage Ihnen zur Verfügung stellen.

Ältere Frau sitzt am PC und nimmt an einer Videokonferenz teil

Den Auftakt machte unser im Außendienst tätige Medizinprodukteberater Alexander Blach mit dem Thema „Tipps & Tricks: Mit JAWS und Microsoft Word“. Das Thema hatten wir inkl. der Tastenkombinationen bereits als Artikel im Newsletter 02/2020 behandelt. Herr Blach befasste sich in seinem Vortrag vor allem mit einer sinnvollen Navigation in Texten, was vor allem in längeren Texten hilfreich ist. Dieses Video haben wir auch bereits final bearbeitet und Ihnen auf unserer SightCity-Seite im Bereich JAWS & JAWS Module zur Verfügung gestellt.

Aus der Serie „Tipps & Tricks“ präsentierte Herr Blach im Wechsel mit unserem IT-Trainer Heiko Hiller noch drei weitere Teilthemen – „Mit JAWS im Internet“, „Mit JAWS und dem Outlook Mailprogramm“ und „Mit JAWS und dem Outlook Kalender“. All diese Themen haben wir vor einiger Zeit in unseren Newslettern bereits mit den entsprechenden Tastenkombinationen veröffentlicht. Auf der SightCity gaben unsere Experten nun in einem Live-Workshop den Teilnehmern einen ersten Eindruck und beantworteten die sich daraus ergebenden Fragen.

Auch wenn wir noch Zeit benötigen, um alle Vorträge als Video aufzuarbeiten, so finden Sie hier noch einmal alle Newsletterartikel zu den jeweiligen Themenblöcken:

Neben den vier Blöcken der Tipps & Tricks-Reihe kam unsere blinde Medizinprodukteberaterin Anne Kochanek zum Einsatz. Ihr Fachgebiet sind unsere Alltagshilfsmittel und in diesem Sinne präsentierte sie das Thema „Daisyplayer im Vergleich – Vorteile und Neuerungen von Milestone und Humanware Victor Reader“. Sie ging in Ihrem Vortrag sowohl auf grundlegende Funktionen von Daisyplayern als auch auf die Besonderheiten der einzelnen Modelle ein und stand im Anschluss den zahlreichen Besuchern für Fragen kompetent zur Verfügung.

Speziell für die Produktkategorie „Arbeitsplatzausstattung“ gab es bereits am ersten Messetag zwei sehr interessante Vorträge. Im Vortrag „Braillezeilen im Vergleich – Welche Zeilen sind für welchen Einsatz optimal“ gab unser Medizinprodukteberater Andreas Zimmermann, der unser Unternehmen im Gebiet Bayern vor Ort vertritt, einen sehr guten Überblick zu technischen Daten und Funktionen unserer BRAILLEX-Braillzeilen sowie zur BrailleSense Polaris des Herstellers HIMS, die sich ebenfalls in unserem Portfolio befindet. Da sowohl in seinem ersten Vortrag als auch in der Wiederholung am zweiten Messetag die Frage nach dem Nachfolgermodell der Polaris gefragt wurde, möchten wir Sie an dieser Stelle auch nochmal darauf hinweisen, dass sich das Modell aktuell im Zulassungsprozess gemäß des deutschen Medizinproduktegesetzes befindet. Wenn es diesen Anforderungen gerecht wird, werden auch wir dieses in unser Portfolio mit aufnehmen.

Der Vortrag „Hilfsmittelsoftware in komplexen IT-Strukturen“ unseres Leiters der Entwicklung, Dirk Kochanek, war eher auf Teilnehmer mit einem gewissen Vorwissen zugeschnitten und behandelte unter anderem den Einsatz von Hilfsmittelsoftware, wie Vergrößerungsprogrammen aus der Sicht von IT-Administratoren. Vor allem, wenn es um die Verteilung der Software in Behörden oder großen Unternehmen geht, sind administrative Faktoren wie eine Terminalserverfähigkeit der Software oder Tools wie die Paketierung wichtig. Dies kam auch in den anschließenden Gesprächsrunden aus dem Vortragsthema immer wieder zum Ausdruck.

Einen weiteren Themenblock, den wir den Zuhörern angeboten haben, waren die offenen Sprechstunden, jeweils zu den Bereichen Hilfsmittelsoftware, Hilfsmittelhardware und Alltagshilfsmitteln. Hier hatten die Teilnehmer die Möglichkeit ihre offenen Fragen direkt an unsere Mitarbeiter*innen der Hotline zu stellen. Auch diese Angebote wurden vereinzelt angenommen, allerdings war in den Sprechstunden ein ständiges Kommen und Gehen der Teilnehmer zu beobachten, da die Besucher nach Beantwortung der Fragen wieder gingen.

In den folgenden beiden Messetagen wurden diese Vorträge bzw. Workshops wiederholt. Des Weiteren kamen noch drei weitere Themen hinzu. Unser Produktbereichsleiter Bruno Behrendt sprach und diskutierte mit den Teilnehmern zum Thema der veränderten Arbeitswelten, vor allem in Bezug zum HomeOffice vor und nach Corona. Gerade in diesem Vortrag wurde durch Herrn Behrendt der Fokus auch stark auf den Austausch der Teilnehmer gelegt, und so war herauszuhören, dass sich in den vergangenen 1,5 Jahren doch für alle die Arbeitswelt stark verändert hat und der Veränderungsprozess sich wohl auch in Zukunft fortsetzen wird.

Einen weiteren Vergleich besprach unser Medizinproduktberater Thomas Lauff. Unser Vertreter für das Gebiet Sachsen/Thüringen und Sachsen-Anhalt verglich die Vergrößerungsprogramme ZoomText und SuperNova in den Funktionen sowie in Bezug zu vorliegenden IT-Strukturen. Die beiden Vorträge waren überdurchschnittlich gut besucht und auch in den abschließenden Diskussionen konnten viele Fragen geklärt werden.

Das letzte Themenangebot kam von unserem Vertreter für das Gebiet Süd- und Mittelhessen, Rheinland-Pfalz und Saarland. Dirk Eckhardt referierte über die private Hilfsmittelausstattung und verband somit die unterschiedlichen Vorträge der Kollegen. Ein wichtiger Bestandteil seiner Vorträge war auch der Hinweisteil zu Beantragung von Förderungen durch Kostenträger wie z.B. die Krankenkassen. Er betonte, dass Papenmeier Kunden beim gesamten Prozess der Hilfsmittelausstattung begleitet.

Vortragsaufnahmen und zukünftige Angebote

Die erste virtuelle SightCity war für alle Beteiligten eine Premiere. Aus der Sicht von Papenmeier verlief diese Premiere speziell für uns wesentlich besser als erwartet. Mit den unterschiedlichen Themen und der Wahl von Google Meet als technische Grundlage haben wir ein interessantes Messeprogramm geschaffen, das unsere Teilnehmer*innen auch mit wenig technischem Wissen und barrierefrei erreichen konnten.

„Auch wenn ich inzwischen seit über 10 Jahren Schulungen und Workshops veranstalte, bin ich jedes Mal aufs Neue nervös, ob der Erwartungen meiner Zuhörer, so auch bei den diesjährigen Veranstaltungen mit dem ‚neuen‘ Medium. Erwartungsgemäß verflog aber, ebenso wie bei den Präsenzveranstaltungen, die Nervosität nach kurzer Zeit und ich fühlte mich schnellwohl in meinem Fahrwasser“, meinte im Anschluss unser IT-Trainer Heiko Hiller. „Ich bin der Meinung, es war insgesamt sehr gut, wenn auch damit keine Messe vor Ort vollständig ersetzt werden kann. Sicherlich ist dieses Format dennoch interessant für die Zukunft und wir arbeiten an spannenden Ideen. Ich persönlich könnte mir eine Art Techtalk, wie in den offenen Sprechstunden, vorstellen, wo man zusammenkommt und Themen aus verschiedenen Bereichen, gemeinsam mit Anwendern und Experten, diskutiert und erörtert.“ Wie bereits angesprochen werden wir die einzelnen Vorträge, abgesehen von den offenen Sprechstunden im kommenden Monat auf unserer SightCity-Eventseite zur Verfügung stellen und wie von Herrn Hiller angesprochen in Zukunft weitere Vortragsangebote in diesem Format interessierten Teilnehmern*innen anbieten.

Nach Rücksprache mit unseren Besuchern*innen kam allerdings auch klar zum Ausdruck, dass Vorträge von Ausstellern zentral und durch die SightCity selbst besser beworben werden sollte. Auf der SightCity Webseite selbst wurden nur allgemeine Links zu den Ausstellern bzw. deren Produkten dargestellt. Als Aussteller hatten wir jedoch keine Möglichkeit unsere Veranstaltungen auf unserem virtuellen Messestand anzukündigen. Lediglich auf der Facebookseite konnten wir Aussteller einen Hinweis auf unsere Vorträge geben lassen. Insgesamt gab es aber auch nur wenige Aussteller, die neben der Übersichtsseite bei der SightCity weitere Angebote und Vorträge zu den Messeseiten für Besucher*innen vorbereitetet hatten. Die Bewerbung dieser Angebote oblag allein den jeweiligen Ausstellern. Dies sollte bei möglichen hybriden Veranstaltungskonzepten in Zukunft von der SightCity berücksichtigt werden.

Sollten Sie noch weitere Tipps oder Themenvorschläge für uns haben freuen wir uns über Ihr Feedback an kru@papenmeier.de. In jedem Fall freuen wir uns jedoch jetzt schon darauf, Sie im kommenden Jahr wieder persönlich auf der Präsenzveranstaltung der SightCity vom 18.-20.Mai 2022 in Frankfurt begrüßen zu dürfen.


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