Und plötzlich ist schon wieder ein Jahr um…

Ansprechpartner Bruno Behrendt

Die Adventszeit kommt – wie immer überraschend – und damit auch die Zeit, in der wir uns alle Gedanken machen zum nahezu vergangenen und über das kommende neue Jahr. Beruflich wie privat.

Unser Produktbereichsleiter, Bruno Behrendt, fasst das Jahr aus seiner Sicht zusammen.

Bruno Behrendt:

Fangen wir mit dem Rückblick auf das Jahr 2021 einmal an.

Woran denken wir, wenn wir an das Jahr 2021 denken – das zweite Jahr in der Pandemie! Ich denke hauptsächlich daran, dass es das zweite Jahr in Folge ist, an dem mir wirklich unbeschwerte Kontakte im privaten, wie im beruflichen Umfeld fehlen. Besonders beruflich beschränkt man sich selbst auf das absolut notwendige. Ausstellungen und Messen, auf denen man sich auch abseits der reinen Fachlichkeit mit Kunden austauscht, fielen nahezu komplett aus.

Unsere Kollegen und Mitarbeiter im Außendienst sind zwar alle geimpft und testen sich aktuell täglich. Sie nehmen Beratungstermine vor Ort wahr, liefern, installieren und nehmen Arbeitsplätze vor Ort in Betrieb. Nur letztlich fehlt dem Ganzen, unter den gegebenen Umständen einfach die Leichtigkeit.

Nachdem die SightCity im Vorjahr Corona bedingt komplett ausgefallen war, fand die SightCity 2021 aufgrund der Lage das erste Mal als rein digitale Veranstaltung statt. Dafür, dass die Vorbereitungszeit, nach der erneuten Absage der Präsenzmesse sehr knapp war, haben wir uns über deutlich mehr Teilnehmer und Besucher gefreut, als wir erwartet hatten.

Das ganze Jahr 2021 über prägten die Themen Homeoffice und mobiles Arbeiten die Gespräche. Wo im Jahr 2020 die schnelle, Pandemie getriebene Schaffung der Infrastruktur für Homeoffice Arbeitsplätze an erster Stelle stand, erlebten wir 2021, seit dem Sommer, die Umgestaltung vom reinen Homeoffice in eine hybride Form des Arbeitens. Will heißen die Aufteilung der Arbeitswoche sowohl in Präsenztage im Büro als auch in Homeoffice Tage. Diese Form des Arbeitens ist für viele unserer blinden und sehbehinderten Kunden nicht nur aktuell, sondern wird auch langfristig das Arbeitsleben bestimmen.

Auf die Hilfsmittel Ausstattungen unserer Kunden hat das verteilte, mobile Arbeiten erhebliche Auswirkungen.
Das Arbeiten im Homeoffice und die weiter vorangetriebene Digitalisierung, hat den Weg – weg vom Papier, hin zur elektronischen Akte massiv beschleunigt.
An Arbeitsplätzen für Sehbehinderte stellt die Vergrößerungssoftware in der Folge einen immer wesentlicheren Bestandteil der Hilfsmittelausstattung dar. Die perfekte Integration der Vergrößerungssoftware in virtualisierte Umgebungen wie Citrix, ist der entscheidende Schritt zum Erfolg. Die Hardware stellt zwar immer noch den deutlich größeren Kostenfaktor bei der Ausstattung dar, ist aber für den Erfolg des Arbeitsplatzes von eher untergeordneter Bedeutung.

Blinde Mitarbeiter haben von der Digitalisierung und der hybriden Form des Arbeitens Vorteile, sofern sie im Homeoffice über eine angemessene Hilfsmittelausstattung verfügen. Es entfallen die beschwerlichen Arbeitswege, der soziale Kontakt zu Kollegen bleibt durch den Präsenzanteil erhalten und durch die Digitalisierung stehen Ihnen bei der entsprechenden Hilfsmittelausstattung alle Programme und Daten wie im Büro zur Verfügung.
Wobei auch hier gesagt werden muss, die Hilfsmittel-Integration in die heute virtualisierten IT Strukturen der Arbeitgeber und die Anpassung der Hilfsmittelsoftware an die Anwendungssoftware entscheiden über Erfolg oder Misserfolg am Arbeitsplatz.

Das, die Anforderungen der Hilfsmittel Integration und der Hilfsmittel Anpassung an Anwendungssoftware weiter zugenommen haben, zeigt die Auslastung unserer Kollegen aus dem Informatikbereich.

Einen positiven Punkt möchte ich aus dem Pandemie-Jahr 2021 nicht unerwähnt lassen. Das Thema „Barrierefreiheit in der IT“ hat auch in der Pandemie nicht an Fahrt verloren. Böse Zungen behaupten, es habe noch nie Fahrt aufgenommen, aber wir sehen anhand von wachsenden Aufträgen im Bereich Consulting, dass zumindest immer mehr Verwaltungen im öffentlichen Bereich sich dieses Themas annehmen. Auch wenn wir gleichzeitig sehen, dass es konsequent nur dann vorangetrieben wird, wenn Schwerbehindertenvertretungen und Personalräte eng zusammenarbeiten.

Kommen wir zum Ausblick - unseren Erwartungen an das Jahr 2022.

Wie alle hoffen wir natürlich auf ein Ende der Pandemie. Wobei sich mein persönlicher Optimismus schon ein Stück weit in Grenzen hält und ich davon ausgehen, dass sie uns auch im kommenden Jahr noch ein ganz Stück verfolgen wird. Trotzdem freue ich mich im kommenden Jahr Kunden hoffentlich wieder unbeschwerter besuchen zu können und einen Gedankenaustausch wie in der Vergangenheit zu pflegen.

An der Technik-Front erwarten wir nach dem Erscheinen von Windows 11 natürlich neue Herausforderungen, alle Hilfsmittelpakete von Dolphin (Supernova) sowie von Freedom Scientific (Fusion, JAWS, Zoomtext) sind in ihren aktuellen Versionen für die aktuelle Windows 11 Version freigegeben. Hier werden wir uns genau wie unter Windows 10 auf weitere Releases einstellen müssen. Wobei wir uns freuen, dass die Hersteller der Hilfsmittelsoftware es in den letzten Jahren immer geschafft haben rechtzeitig zu neuen Releases der Betriebssysteme ihre Software bereit zu haben.

Für die mobiler werdenden Arbeitsplätze von Blinden und Sehbehinderten hoffen wir, dass diese auch am zweiten Arbeitsort von Arbeitgebern und Kostenträgern so ausgestattet werden, dass unsere Kunden den Anforderungen an das mobile Arbeiten gerecht werden und sie weiterhin als gleichwertige Mitarbeiter am Arbeitsleben teilhaben können.

Soweit zu vergangenem und vielleicht kommenden.

Aus der Gegenwart wünsche ich allen Lesern mit Angehörigen, Freunden und Familie eine ruhige Adventszeit, ein schönes Weihnachten und ein erfolgreiches 2022.

Und bleiben Sie gesund!

Bruno Behrendt


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