Brailledruck heute

Foto: Hand liest Brailleschrift

Ausdrucke in Braille, braucht man das heute wirklich noch? Angesichts der Tatsache, wie umständlich Brailledruck lange Zeit war und welchen Umfang Brailleausdrucke annehmen, scheint diese Frage in einer Zeit fortschreitender Technisierung berechtigt. Braillezeilen sind schlanker und leichter geworden, lassen sich gut transportieren und an viele Geräte anschließen, selbst einige Ebookreader lassen sich inzwischen mit Braillezeilen betreiben. Warum also sollte man sich noch mit Brailledruck aufhalten?

Wir bei Papenmeier beschäftigen uns seit vielen Jahren mit den verschiedenen Möglichkeiten zum Ausdruck von Dokumenten in Braille. Im Folgenden wollen wir Ihnen einen Überblick darüber geben, wie Brailledruck heute aussieht und warum physische Dokumente in Braille nach wie vor wichtig und notwendig sind.

Brailledruck früher und heute

Obwohl es Brailledrucker bereits recht lange gibt, war der Brailledruck doch lange Zeit eine Sache für Spezialisten. Die Geräte brauchten viel Platz, waren extrem laut und langsam und vor allem war technisches Wissen notwendig, um sie korrekt anzusteuern und zu bedienen.

Foto: Vorderansicht des INDEX Druckers Everest-D V5

Dies änderte sich erst Anfang der Neunziger Jahre, als die schwedische Firma Index mit dem Everest und dem Basic eine neue Generation Brailledrucker auf den Markt brachte. Sie verfügten über ein einfaches, sprachgesteuertes Interface und waren auch ohne spezielles technisches Knowhow zu bedienen. Noch weiter vereinfacht wurde der Brailledruck, seitdem RTFC Anfang des neuen Jahrtausends in Version 5.1 auch die Unterstützung für Braille implementierte und damit das einfache Konvertieren von Textdokumenten etwa aus Word und anderen Textverarbeitungsprogrammen in Braille ermöglichte.

Auch wenn die Geräte noch immer relativ laut sind und der Druck auch zeitaufwendiger ist als derjenige von Schwarzschrift, so unterscheidet sich die grundsätzliche Bedienung heute kaum noch voneinander. Moderne Brailledrucker lassen sich einfach per USB-Schnittstelle an den PC anschließend und verfügen auch über drahtlose Verbindungsmöglichkeiten, die es ermöglichen vom Tablet oder Smartphone zu drucken. Ebenso sind die Benutzerinterfaces der Brailledrucker heute wesentliche einfacher gestaltet und lassen sich ähnlich intuitiv bedienen wie diejenigen der Schwarzschriftdrucker.

Brailledokumente sind immer noch wichtig

Foto: Vergleich des Buchumfangs eines Harry Potter Buches in Schwarzschrift zu 7 großen Bänden in Brailleschrift
Foto: Steffen Heiereder, BuB

Die technischen Möglichkeiten haben sich in den letzten Jahren deutlich verbessert, der Brailledruck ist schneller, leiser und einfacher geworden, der Umfang allerdings, den Brailledokumente annehmen hat sich kaum geändert. Punktschrift benötigt mehr Platz als Schwarzschrift. Passen auf eine Normseite in Schwarzschrift ungefähr 1500 Zeichen, so sind es bei Punktschrift nur knapp die Hälfte. Selbst unter Verwendung der Kurzschrift kann so aus seinem durchschnittlichen 300-Seiten-Roman in Schwarzschrift schnell ein Ungetüm von vier bis sechs Bänden im Format 27 x 34 cm bei einer Dicke von rund 7 cm werden – mit dem entsprechenden Gewicht, denn Papier für den Brailledruck ist ungefähr doppelt so dick wie für die Schwarzschrift. Dennoch sind Brailledokumente auch im Zeitalter mobiler elektronischer Braillelesegeräte nach wie vor von großer Bedeutung.

Ein wichtiger Bereich sind hier sämtliche Träger öffentlicher Gewalt, also etwa die Bundes- und Landesbehörden, denn nach dem deutschen Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) §10 Abs.1 Satz 2 haben blinde und sehbehinderte Menschen das Recht, sämtliche Bescheide, Vordrucke oder Verträge in einer für sie wahrnehmbaren Form zu erhalten. Neben Großschrift umfasst dies natürlich auch die Übertragung in Punktschrift.

Foto: Braillebuchstaben neben den entsprechenden Schwarzschriftbuchstaben

Ebenso sind physische Brailledokumente in Schulen und in der Ausbildung von großer Bedeutung, unterstützen sie doch das sichere Erlernen der Punktschrift besser als elektronische Brailledarstellungsgeräte und können Informationen schnell und unkompliziert vermitteln. Außerdem unterscheidet sich wie auch bei der Schwarzschrift das Lesen auf dem Papier deutlich vom Lesen am Bildschirm. Eine Braillezeile stellt je nach Größe nur 40 bis 80 Zeichen dar um den Text über, unter bzw. neben den dargestellten Zeichen lesen zu können, muss erst über Tasten an der Braillezeile oder auf der Tastatur dorthin navigiert werden. In einem physischen Brailledokument ist es dagegen wesentlich einfacher und schneller, zwischen den Zeilen hin und her zu wechseln oder einfach ein paar Seiten vor oder zurück zu blättern. Darüber hinaus ist es auch geräuschlos, denn auch bei modernen elektronischen Braillelesegeräten ist der Zeichenwechsel deutlich zu hören – im Gegensatz zur Hand, die über das Papier gleitet.

Brailledrucker von Papenmeier

Der Vertrieb und die Wartung von Brailledruckern gehören seit vielen Jahren zum Leistungsportfolio von Papenmeier. Wir beraten unsere Kunden bei der Auswahl der Geräte, unterstützen bei der Installation und Einrichtung und sind Ansprechpartner bei Fragen und Problemen. Eine enge Zusammenarbeit mit unseren Kunden ist uns ebenso wichtig, wie die regelmäßige Schulung unserer Mitarbeiter durch die jeweiligen Hersteller der Geräte. So stellen wir sicher, dass wir stets auf dem aktuellen Stand der Technik sind und unseren Kunden den besten Service bieten können.

Weitere Informationen

Sie erwägen die Anschaffung eines Braille-Druckers für Ihr Unternehmen oder wünschen eine Beratung über die Vorteile und Möglichkeiten des Brailledrucks? Wir beraten Sie gerne. Kontaktieren Sie uns unter

Telefon +49 2304 946 0
Mail info.reha@papenmeier.de

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