der Herbst ist da und die kalten Monate stehen vor der Tür. Zeit sich enger zusammen zu rücken und sich selbst ein wenig zu reflektieren.
Dieses Mal erfahren Sie mehr über unsere eigene Produktion und wie Papenmeier sich über die Jahre entwickelt hat. Des Weiteren stellen wir Ihnen unseren Entwicklungspartner, das BliZ der THM Gießen vor.
Im Anschluss bitten wir unseren Medizinprodukteberater für die Regionen Baden-Württemberg und Würzburg, Herrn Klaus Landmesser zum Interview.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und freuen uns wie immer auf Ihre Rückmeldungen.
Für noch mehr Informationen rund um Papenmeier folgen Sie uns auf Facebook.
Papenmeier gibt es seit 1956. Mit der Zeit entwickelten sich unsere Produktbereiche aufgrund von Anforderungen des Marktes, Erfindergeist des Firmengründers und eine enge Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen. Heute entsteht auf den ersten Blick leicht der Eindruck, dass die einzelnen Produktbereiche Lumiglas, RehaTechnik und Elektronik nicht viel miteinander zu tun hätten, doch dies ist nicht so. Unter anderem entwickeln und produzieren wir unsere Kernprodukte inhouse selbst dank des sich ergänzenden Knowhows der Abteilungen.
Lumiglas und die Anfänge der Produktion
Nach der Unternehmensgründung als Ingenieurbüro entwickelte der Firmengründer Friedrich Horst Papenmeier anhand von gestellten Anforderungen das erste Schauglas. Mit dem patentierten Produkt, welches er auch im Unternehmen selbst produzierte, ist es möglich Prozesse innerhalb eines geschlossenen, explosionsgefährdeten Industriebehälter zu beobachten, da das Schauglas zugleich eine elektrische Beleuchtung als auch eine Scheibe zum Durchschauen miteinander vereint. Dieses Produkt legte gleichzeitig auch den Grundstein für den Fachbereich Lumiglas. Schauglasleuchten in allen möglichen Varianten sowie weitere visuelle Kontrollsysteme werden in Kleinserien, individuell auf den Einsatzzweck angepasst auch heute noch bei uns in Schwerte produziert.
Produktion und Wartung von Braillezeilen und Kamerasystemen
Ein zweites Standbein wurde schnell der Steuerungsbau, der den Grundstein für weitere Entwicklungen legte. So entwickelte Papenmeier mit der Universität Dortmund in einem gemeinsamen Forschungsprojekt das erste BRAILLEX, das erste Gerät mit elektronischer Braillezeile. Über die Jahre hinweg wurde die Braillezeilentechnologie in unserem Hause immer weiter vorangetrieben und an die Herausforderungen des neuen, digitalen Arbeitsmarktes angepasst. Wir sind im Bereich der Braillezeilen für den Blindenarbeitsplatz mit unserer Marke BRAILLEX in Deutschland Marktführer.
Unser Produktbereich Elektronik fertigt diese, genau wie unser VISULEX Maki Vorlagenkamerasystem in Handarbeit bei uns in Schwerte. Hierbei unterliegt jedes einzelne Fertigungsstück strengsten qualitativen Anforderungen. Diese werden in mehreren Verfahrensschritten auch ständig neu überprüft.
Um Ihnen für den Blinden- bzw. Sehbehindertenarbeitsplatz ein möglichst umfassendes und individuell auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Angebot unterbreiten zu können, umfasst unser heutiges Produktportfolio selbstverständlich neben den von uns hergestellten Produkten auch noch eine Reihe von zusätzlich, ergänzenden Produkten.
Sollten Sie im Laufe der Zeit ein technisches Problem mit unseren Braillezeilen oder anderem von uns bereitgestellten Produkten haben, haben wir einen eigenen technischen Support. Dieser repariert oder reinigt die von Ihnen eingeschickten Produkte, sodass diese Ihnen in Ihrem Arbeitsalltag noch lange gute Dienste leisten werden.
Fremdproduktion
Neben der Fertigung von Erzeugnissen zur eigenen Vermarktung produziert der Produktbereich Elektronik Leiterplatten und sonstige elektronische Teile sowohl als Prototypen als auch als Serien für Drittunternehmen. Neben der reinen Produktion werden eine Vielzahl von Leistungen rund um die elektronische Produktentwicklung als auch die entsprechenden Prüfverfahren angeboten. Hierbei profitieren die Kunden von unserer langjährigen Erfahrung, die wir in den verschiedensten Bereichen, wie z.B. Automatisierungstechnik, Medizintechnik, Feinmechanik, Anlagenbau und Sicherheitssysteme sammeln konnten.
Weitere Informationen
Sie wollen mehr zu unserer Fertigung oder zu den anderen Produktbereiche erfahren? Kontaktieren Sie uns gerne für weitergehende Informationen unter
Zwei starke Partner: Firma Papenmeier und Technische Hochschule Mittelhessen heben Mobilität für blinde und sehbehinderte Menschen auf ein neues Level.
In einem gemeinsamen Forschungsprojekt haben die Firma Papenmeier und das BliZ (Zentrum für blinde und sehbehinderte Studierende) der Technische Hochschule Mittelhessen ein elektronisches Leitsystem entwickelt, welches neue Maßstäbe für die Orientierung von blinden und sehbehinderten Menschen im öffentlichen Raum setzen soll.
Die wichtigste Orientierungshilfe für blinde und sehbehinderte Menschen ist auch heutzutage immer noch der Blindenstock. Mit ihm tasten die Betroffenen den Untergrund vor sich ab, um sich vor Hindernissen zu schützen und anhand der Bodenbeschaffenheit zu orientieren. Hilfreich sind hierbei die so genannten taktilen Leitsysteme, wie sie an vielen öffentlichen Plätzen, wie Bahnhöfen, Fußgängerzonen, aber auch in Einkaufszentren und Museen verbaut sind. Bei diesen Leitsystemen werden in den Untergrund Bodenplatten mit eindeutig identifizierbarer Oberfläche eingelassen, welche mit dem Blindenlangstock ertastet werden können. Die sogenannten Aufmerksamkeitsfelder mit runden, erhabenen Elementen zeigen Punkte von Interesse an. So, zum Beispiel, da, wo zwei Leitsysteme aufeinanderstoßen, sich ein Informationszentrum oder an einer Haltestelle im Optimalfall die vorderste Tür eines Busses befindet.
Das Problem dieser Aufmerksamkeitsfelder ist allerdings, dass sie wichtige Punkte zwar anzeigen, jedoch keinerlei Informationen darüber beinhalten, um welche Einrichtung es sich bei dem jeweiligen Punkt handelt.
Diese Lücke soll das neu entwickelte, elektronische Leitsystem nun schließen. Hierfür werden so genannte RFID-Tags im Untergrund verbaut, auf denen eine weltweit einmalige Nummer gespeichert ist. Ein durch die Firma Papenmeier eigens für das System entwickelter Blindenstock liest diese Nummer aus, und sendet sie per Bluetooth an ein Smartphone. Eine an der Technischen Hochschule Mittelhessen programmierte App weist der Nummer dann Informationen zu, welche in einer Datenbank hinterlegt sind, und gibt sie per Sprachausgabe an den Nutzer aus. Trifft der Nutzer mit dem Blindenstock also auf ein Aufmerksamkeitsfeld, unter dem sich ein RFID-Chip befindet, erhält er unmittelbar Informationen zu seinem aktuellen Standort auf dem Smartphone.
Ein Schaufensterbummel, ein Museumsbesuch sind nur zwei der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Systems.
Aktuell führen die Projektpartner bereits Gespräche mit mehreren Kommunen und öffentlichen Einrichtungen, die an einem Einbau des Systems interessiert sind.
Bei der Entwicklung des Systems wurde die Firma Papenmeier durch den Fachbereich Bauwesen und das Zentrum für blinde und Sehbehinderte Studierende (BliZ) an der Technischen Hochschule Mittelhessen unterstützt, mit dem das Unternehmen auch über die gemeinsamen Forschungsprojekte hinaus seit Jahrzehnten eine enge Partnerschaft unterhält.
Das BliZ an der Technischen Hochschule Mittelhessen betreut seit mehr als 20 Jahren Studierende mit Schwerbehinderung und gesundheitlichen Einschränkungen. Hat das Zentrum im Jahr 1998 lediglich vier blinde Studierende der Informatik und der Betriebswirtschaftslehre betreut, unterstützt es heute regelmäßig mehr als 60 und für wenig Beratungsbedarf pro Semester mehr als 200 Studierende mit den unterschiedlichsten Schwerbehinderungen und chronischen Erkrankungen in allen Fachbereichen der THM bei der Bewältigung ihres Studienalltags. Hierbei gehört die barrierefreie Aufbereitung von Studienliteratur, Vorlesungsunterlagen und Prüfungen ebenso zum Tagesgeschäft, wie die Kontaktvermittlung zu Praktikumsbetrieben und die Betreuung während der Abschlussphase. Darüber hinaus berät das BliZ seit Jahren Hochschulen, Universitäten und öffentliche Einrichtungen bei der barrierefreien Erstellung und Aufbereitung ihrer Webseiten und Dokumente. Aus diesem Grund ist das BliZ im Rahmen des durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales geförderten Projektes "BIT inklusiv“ als eines von bundesweit ca. zehn Kompetenzzentren für barrierefreie IT zertifiziert worden. Die Direktorin des BliZ, Frau Prof. Dr. Erdmuthe Meyer zu Bexten, ist darüber hinaus im September 2018 zur Landesbeauftragten und Leiterin der Durchsetzung- und Überwachungsstelle für barrierefreie IT des Landes Hessen ernannt worden.
Die Arbeitsräume mit Hilfsmitteln für blinde und sehbehinderte Studierende des BliZ werden seit Jahren von der Firma Papenmeier ausgestattet. "Insbesondere, da in unseren Räumen auch Prüfungen abgelegt werden, sind wir auf einen Partner angewiesen, der uns neben hochwertigen PC-Arbeitsplätzen für blinde und sehbehinderte Studierende auch schnellen und kompetenten Service anbieten kann." sagt Frau Prof. Dr. Meyer zu Bexten, die geschäftsführende Direktorin und Gründerin des BliZ. Durch diese über 20 Jahrzehnte währende enge Zusammenarbeit sind tolle Projekte und gute Unterstützungshilfen für Studierende entwickelt worden.
Sie haben noch Fragen zum Forschungsprojekt oder Ideen zum Thema Forschung bei Papenmeier? Kontaktieren Sie uns gerne unter
In diesem Monat befassen wir uns mit den Gebieten Baden-Württemberg und Würzburg. Der für die Region zuständige Medizinprodukteberater, Herr Klaus Landmesser, ist einer unserer erfahrensten Kräfte.
Anders als gewohnt stellt er sich nicht anhand eines Interviews vor. Er hat stattdessen einen sehr interessanten Text über sich und seine Arbeit für unser Unternehmen verfasst. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen.
Bereits seit 1989 bin ich im Bereich der elektronischen Hilfsmittel tätig.
Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung habe ich mich damals bei der Firma Metec in Stuttgart vorgestellt. Der damalige und leider inzwischen verstorbene Geschäftsführer Herr Schäfer war ein Pionier in der Entwicklung von technischen Lösungen für blinde Menschen.
Bereits 1974 wurde in Zusammenarbeit mit der Universität Stuttgart ein elektromagnetisches Modul für eine Braillezeile entwickelt. Das eigentliche elektronische Zeitalter begann dann 1975 mit der Vorstellung eines Taschenrechners mit Braillezeile für blinde Menschen. Heute verwendet man Module in Piezo-Technik, die Anfänge hierfür wurden schon 1987 geschaffen und die Module werden ständig in Größe und Zuverlässigkeit optimiert.
Man könnte mich also als alten Hasen bezeichnen, zumal es schon immer eine historische Zusammenarbeit der Firmen Metec und Papenmeier gab.
Nachdem die Firma Metec sich auf die Entwicklung und Produktion von Braillemodulen als Kerngeschäft konzentrierte, bekam ich von der Firma Papenmeier das Angebot die vertriebliche Tätigkeit in Baden-Württemberg zu übernehmen. Als Medizinprodukteberater übe ich diese Tätigkeit seit dem Jahr 2000 aus.
Wenn man die Möglichkeit hätte sich eine perfekte Arbeitsumgebung auszuwählen dann wäre diese nicht weit entfernt von der realen Umgebung innerhalb der Firma Papenmeier. Die Kombination aus Technik und kaufmännischer Tätigkeit, die Abwechslung durch Besuche bei Kunden mit Beratungen und lösungsorientierter Vorgehensweise kombiniert mit Bürotagen zur Angebotserstellung und Nachbetreuung, all das mit den zusätzlichen persönlichen und menschlichen Verbindungen zu unseren Kunden schafft täglich Freude und Befriedigung.
Durch Anfragen von Interessenten oder Kostenträgern erhalten wir die Möglichkeit unsere Produkte vor Ort vorstellen zu dürfen. Dies ist für mich ein sehr wichtiger Aspekt, da Hilfsmittel für blinde und sehbehinderte Menschen sehr individuell gestaltet werden können. Es gibt bei Papenmeier wenig Angebote von der Stange, in den meisten Fällen erfolgt eine Vorstellung der Produkte direkt am Einsatzort der Anwender/innen. Nur so kann man auf den speziellen Bedarf eingehen und parallel auch die Arbeitsumgebung kennenlernen. Hinzu kommt der direkte Kontakt zu Vorgesetzten und den EDV-Abteilungen. Ist ein Konzept festgelegt wird ein Angebot generiert, das die Kunden dann bei ihrem jeweiligen Kostenträger zur Bewilligung vorlegen.
Was mich auszeichnet im Umgang mit Kunden? Da spreche ich wohl für alle Papenmeier Mitarbeiter.
Manchmal fragen mich Kunden wie lange ich denn Zeit hätte und wo ich anschließend noch Termine hätte. Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit zu antworten, dass es an diesem Tag nur um die speziellen Bedürfnisse meines Kunden geht und er sich die Zeit nehmen kann, die er benötigt um sicher zu sein eine für ihn optimale Lösung zu finden. Ist diese technisch schwierig zu realisieren, würden wir dem Kunden gegenüber immer ehrlich sein und nie die Aussage treffen, dass ja alles kein Problem sei. Dies in der Gewissheit, dass im Background bei Papenmeier ein großes Entwicklerteam steht, und ich jederzeit die Aussage treffen kann mich im Vorfeld zu erkundigen, ob eine Realisierung machbar ist. Wenn ein Angebot erarbeitet ist, dann habe ich die Sicherheit, dass es auch laufen wird. Eine Sicherheit, die uns übrigens regelmäßig von unseren Kostenträgern bestätigt wird.
Dies ist die Grundlage für den täglichen Antrieb, sich ins Auto zu setzen nicht mit der Vorgabe was man dem Kunden jetzt alles verkaufen könnte, sondern in der Vorfreude gemeinsam mit allen Beteiligten eine optimale Lösung zu schaffen.
Spontan fällt mir zu den besonderen Momenten ein „die Unmöglichkeit etwas möglich zu machen“.
Immer mal wieder ergibt sich die Gelegenheit unseren Entwicklern bei ihrer Arbeit „live“ zuzusehen. Wenn es gilt einen Arbeitsplatz zu schaffen mit einer Zugänglichkeit unserer Programme, mit den immer größer werdenden Herausforderungen und komplexen Applikationen am Arbeitsplatz sind unsere Entwickler vor Ort. Die Aussage am frühen Morgen: „das sieht schlecht aus…die Software ist in keinster Weise barrierefrei“ lässt mich mittlerweile nicht mehr verzweifeln. Denn oft genug heißt es dann am späteren Nachmittag: „Ich glaube, ich habe jetzt doch eine Möglichkeit gefunden…“.
Wenn dann ein Arbeitsplatz erhalten oder neu geschaffen werden kann, das sind die besonderen Momente.
Hieran schließen sich auch meine Wünsche für die Zukunft an. Das Thema Barrierefreiheit wird gerne als großes Ziel proklamiert, aber selbst gesetzliche Vorgaben scheitern hier momentan an der technischen Umsetzung oder an fehlenden Mitteln. Hierfür sind noch große Schritte erforderlich. Die Firma Papenmeier begleitet diese Schritte durch die ständige Entwicklung neuer Hilfsmittel für blinde und sehbehinderte Menschen und durch die Schaffung eines neuen Fachbereichs zur Beratung und Realisierung von Barrierefreiheit.
Mit unserem Team und unseren Produkten nehmen wir über das Jahr verteilt an vielen Hilfsmittelausstellungen und Messen teil. Des Weiteren veranstalten wir regionale Infotage mit Vorträgen und Workshops, um Sie über die neuesten Themen und Techniken zu informieren. Die Veranstaltungsdaten finden Sie aktuell in unserem Veranstaltungskalender.
Wir bedanken uns für die Feedbacks und einige Neuanmeldungen zu unserem Newsletter. Für weitere Neuanmeldungen sowie ihr aktives Feedback verwenden Sie bitte unsere zentrale Newsletter-Mailadresse reha-news@papenmeier.de.
Selbstverständlich belohnen wir Ihre Rückmeldungen nach wie vor und verlosen jeweils zum Quartalsende unter allen Feedbackzuschriften einen Amazon-Gutschein über 20€. Mitarbeiter von Kostenträgern sind leider aus rechtlichen Gründen von der Aktion ausgeschlossen.
Bleiben Sie mit uns am Ball und lassen Sie sich regelmäßig von uns informieren.
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