Forschung bei Papenmeier

Zwei starke Partner: Firma Papenmeier und Technische Hochschule Mittelhessen heben Mobilität für blinde und sehbehinderte Menschen auf ein neues Level.

In einem gemeinsamen Forschungsprojekt haben die Firma Papenmeier und das BliZ (Zentrum für blinde und sehbehinderte Studierende) der Technische Hochschule Mittelhessen ein elektronisches Leitsystem entwickelt, welches neue Maßstäbe für die Orientierung von blinden und sehbehinderten Menschen im öffentlichen Raum setzen soll.

Die wichtigste Orientierungshilfe für blinde und sehbehinderte Menschen ist auch heutzutage immer noch der Blindenstock. Mit ihm tasten die Betroffenen den Untergrund vor sich ab, um sich vor Hindernissen zu schützen und anhand der Bodenbeschaffenheit zu orientieren. Hilfreich sind hierbei die so genannten taktilen Leitsysteme, wie sie an vielen öffentlichen Plätzen, wie Bahnhöfen, Fußgängerzonen, aber auch in Einkaufszentren und Museen verbaut sind. Bei diesen Leitsystemen werden in den Untergrund Bodenplatten mit eindeutig identifizierbarer Oberfläche eingelassen, welche mit dem Blindenlangstock ertastet werden können. Die sogenannten Aufmerksamkeitsfelder mit runden, erhabenen Elementen zeigen Punkte von Interesse an. So, zum Beispiel, da, wo zwei Leitsysteme aufeinanderstoßen, sich ein Informationszentrum oder an einer Haltestelle im Optimalfall die vorderste Tür eines Busses befindet.

Das Problem dieser Aufmerksamkeitsfelder ist allerdings, dass sie wichtige Punkte zwar anzeigen, jedoch keinerlei Informationen darüber beinhalten, um welche Einrichtung es sich bei dem jeweiligen Punkt handelt.

Diese Lücke soll das neu entwickelte, elektronische Leitsystem nun schließen. Hierfür werden so genannte RFID-Tags im Untergrund verbaut, auf denen eine weltweit einmalige Nummer gespeichert ist. Ein durch die Firma Papenmeier eigens für das System entwickelter Blindenstock liest diese Nummer aus, und sendet sie per Bluetooth an ein Smartphone. Eine an der Technischen Hochschule Mittelhessen programmierte App weist der Nummer dann Informationen zu, welche in einer Datenbank hinterlegt sind, und gibt sie per Sprachausgabe an den Nutzer aus. Trifft der Nutzer mit dem Blindenstock also auf ein Aufmerksamkeitsfeld, unter dem sich ein RFID-Chip befindet, erhält er unmittelbar Informationen zu seinem aktuellen Standort auf dem Smartphone.

Ein Schaufensterbummel, ein Museumsbesuch sind nur zwei der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Systems.

Aktuell führen die Projektpartner bereits Gespräche mit mehreren Kommunen und öffentlichen Einrichtungen, die an einem Einbau des Systems interessiert sind.

Bei der Entwicklung des Systems wurde die Firma Papenmeier durch den Fachbereich Bauwesen und das Zentrum für blinde und Sehbehinderte Studierende (BliZ) an der Technischen Hochschule Mittelhessen unterstützt, mit dem das Unternehmen auch über die gemeinsamen Forschungsprojekte hinaus seit Jahrzehnten eine enge Partnerschaft unterhält.

Das BliZ an der Technischen Hochschule Mittelhessen betreut seit mehr als 20 Jahren Studierende mit Schwerbehinderung und gesundheitlichen Einschränkungen. Hat das Zentrum im Jahr 1998 lediglich vier blinde Studierende der Informatik und der Betriebswirtschaftslehre betreut, unterstützt es heute regelmäßig mehr als 60 und für wenig Beratungsbedarf pro Semester mehr als 200 Studierende mit den unterschiedlichsten Schwerbehinderungen und chronischen Erkrankungen in allen Fachbereichen der THM bei der Bewältigung ihres Studienalltags. Hierbei gehört die barrierefreie Aufbereitung von Studienliteratur, Vorlesungsunterlagen und Prüfungen ebenso zum Tagesgeschäft, wie die Kontaktvermittlung zu Praktikumsbetrieben und die Betreuung während der Abschlussphase. Darüber hinaus berät das BliZ seit Jahren Hochschulen, Universitäten und öffentliche Einrichtungen bei der barrierefreien Erstellung und Aufbereitung ihrer Webseiten und Dokumente. Aus diesem Grund ist das BliZ im Rahmen des durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales geförderten Projektes "BIT inklusiv“ als eines von bundesweit ca. zehn Kompetenzzentren für barrierefreie IT zertifiziert worden. Die Direktorin des BliZ, Frau Prof. Dr. Erdmuthe Meyer zu Bexten, ist darüber hinaus im September 2018 zur Landesbeauftragten und Leiterin der Durchsetzung- und Überwachungsstelle für barrierefreie IT des Landes Hessen ernannt worden.

CD wird in ein Laptoplaufwerk eingelegt

Die Arbeitsräume mit Hilfsmitteln für blinde und sehbehinderte Studierende des BliZ werden seit Jahren von der Firma Papenmeier ausgestattet. "Insbesondere, da in unseren Räumen auch Prüfungen abgelegt werden, sind wir auf einen Partner angewiesen, der uns neben hochwertigen PC-Arbeitsplätzen für blinde und sehbehinderte Studierende auch schnellen und kompetenten Service anbieten kann." sagt Frau Prof. Dr. Meyer zu Bexten, die geschäftsführende Direktorin und Gründerin des BliZ. Durch diese über 20 Jahrzehnte währende enge Zusammenarbeit sind tolle Projekte und gute Unterstützungshilfen für Studierende entwickelt worden.

Sie haben noch Fragen zum Forschungsprojekt oder Ideen zum Thema Forschung bei Papenmeier? Kontaktieren Sie uns gerne unter

Tel.: +49 2304 946 0
E-Mail: info.reha@papenmeier.de

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